Jahrelang haben Preisüberwacher und Konsumentenschützer die Abschaffung der stromfressenden Set-Top-Box für den Empfang von Digital-TV gefordert. Nun gab Cablecom dem Druck endlich nach. Für das Grundangebot braucht es ab Anfang 2013 keine Zusatzgeräte mehr (die Online-Redaktion berichtete).

Doch was die einen Kunden freut, ärgert andere – zum Beispiel Neuabonnenten, die erst vor Kurzem einen Vertrag abgeschlossen haben. Sie konnten von den Plänen des Kabelriesen nichts wissen. Je nach Abo mussten Betroffene nämlich eine unnötige Set-Top-Box installieren oder eine überflüssige Digicard kaufen.

Deshalb verlangt K-Tipp-Geschäftsleitungsmitglied Peter Salvisberg von der Cablecom ein unbürokratisches Vorgehen bei Änderungen oder Auflösungen von kürzlich abgeschlossenen Verträgen. In der Sendung «TalkTäglich» auf TeleZüri forderte Salvisberg: «Diese Kunden müssen alle gleich behandelt werden.»

Cablecom zeigt sich jedoch nur teilweise kulant: Gemäss Vereinbarung mit dem Preisüberwacher ist eine ausserterminliche Kündigung per Ende Jahr möglich. Das heisst: Kunden des «Mini»-Abonnements, die sich mit 55 TV-Sendern begnügen wollen, müssen kündigen. Sonst bezahlen sie weiterhin 4 Franken pro Monat.

Wichtig ist auch: Der eingeschriebene Brief muss je nach vertraglicher Kündigungsfrist bereits am 31. Oktober 2012 bei UPC Cablecom eingetroffen sein. Pech haben hingegen die Käufer der Digicard. Denn Cablecom will ihnen die Kosten von 99 Franken nicht zurückerstatten.