Die Farbenpracht des Sommers ist vorbei, doch eine Augenweide kann der Garten auch mit seinen sanften herbstlichen Farben sein: Einjährige Sommerblumen wie Kosmea und Astern blühen, bis der Frost kommt. Und viele Rosen sind zu dieser Zeit noch blühwillig. Einige mehrjährige Stauden öffnen erst jetzt ihre Blüten – wie zum Beispiel die Herbstanemone.
Im Herbst präsentieren sich zudem die meisten Ziergräser in ihrer vollen Pracht – sei es, dass sie jetzt blühen wie Chinaschilf, oder, dass sie eine gelbe bis rote Färbung annehmen. Einige Blumen entfalten eine bescheidenere zweite Blüte, wenn sie nach der ersten Blütenpracht gleich zurückgeschnitten worden sind: Das sind zum Beispiel Rittersporn, Johanniskraut und Wiesenblumen.
Färberkamille, Karde und Lampionblume im Herbst
Auch Wildblumen wie die Färberkamille sorgen für Farbtupfer. Attraktiv können auch farbige oder besonders geformte Samenstände sein. So sind die Lampionblume mit ihren roten Hüllen und die hochwachsende einheimische Karde mit ihrem stachligen Kopf nicht zu übersehen. Sträucher schmücken sich mit farbigem Laub, die Hagebutten von Wildrosen leuchten. Weitere Pflanzen sind in der Tabelle (siehe pdf-Artikel) aufgelistet.
Beim traditionell üblichen Räumen im Garten sollte man sich zurückhalten. Das heisst: nur wegschneiden, was im Winter störend wirken würde – zum Beispiel schwache Pflanzenstängel, die kippen und über Wege und Plätze hängen. Oder Zierstauden, die einen Rückschnitt unbedingt brauchen.
Ziergarten: Jäten und Knollen ausgraben
Gejätet werden nur Kräuter, die sonst zur Plage werden, zum Beispiel der kriechende Hahnenfuss. Vor allem Samenstände und starke Stängel sollten Sie über den Winter an der Pflanze belassen, auch Gras und Pflanzenfilz am Boden nicht beseitigen. Denn diese Vegetation bildet Rückzugsgebiet und Nahrung für kleine Gartenbewohner. An Samenständen picken Vögel, in hohlen Stängeln überwintern Käferlarven und Wildbienen und in der Gras- und Strauchschicht u. a. Raupen und Schmetterlingspuppen. An welken Blättern erfreuen sich Regenwürmer, die damit an warmen Wintertagen für neue gute Erde sorgen.
Wegräumen muss man natürlich die nicht winterharten Gewächse: also die Knollen von Dahlien, Gladiolen, Canna usw. Viele Arbeiten dienen aber bereits zukünftigen Gartenfreuden: Zu gross gewordene oder nicht mehr blühwillige Stauden lassen sich teilen und verpflanzen. Und immer wieder verlockt die Auswahl an Zwiebelpflanzen dazu, neue Anemonen und Tulpensorten oder dekorative Laucharten (Allium) zu stecken. Eine gute Pflanzzeit ist der Herbst auch für nacktwurzlige Rosen und Wildsträucher.
Essbare Bodendecker für den Gemüsegarten
Der Boden abgeernteter Beete sollte über den Winter nicht «nackt» bleiben. Als Bodendecker eignen sich Nüsslisalat (Saat bis Anfang September) und Spinat (bis Anfang Oktober säen). Empfehlenswert sind auch bodenverbessernde Gründüngungen. Im September können Phacelia und Senf, später – bis Ende Oktober– Zottelwicken und Winterroggen gesät werden. Wer im Folgejahr besonders früh Gemüse ernten will, sät im September Wintersteckzwiebeln, Winterkopfsalat und Winterschnittsalat, im Oktober Winterkefen. Wo keine neue Saat hinkommt, verteilt man Rüstresten und Laub auf der Erde. Tipp: Endivie und Zuckerhut mit Vlies vor ersten Nachtfrösten schützen.
Arbeiten im Beeren- und Obstgarten
Wer den Beerenschnitt nicht sofort nach der Ernte gemacht hat, sollte dies jetzt nachholen (siehe Haus & Garten 2/08). Falls in Kern- und Steinobstbäumen «Mumien» von Früchten hängen, diese wegschneiden. «Mumien» bilden einen Befallsherd, aus dem sich im nächsten Frühling Sporen auf dem Baum ausbreiten können. Die Folge: Befallene Äste welken (Spitzendürre). Wo grüne Frostspannerraupen im Frühling durch Frass an Blättern, Knospen und Früchten Schäden anrichten, gilt es jetzt vorzusorgen: Bringen Sie von September bis Dezember einen Leimring an. Er fängt die wandernden Weibchen ab.
Winterplätzchen fürs Laub
Laub ist ein wertvolles «Recyclingmaterial», das im Naturkreislauf belassen werden sollte. Was man auf Wegen und Rasen zusammenwischt, findet unter Büschen Platz – oder dient, als Haufen in einer Ecke, dem Igel zum Überwintern. Mit Rüstabfällen beschwert, deckt Laub unbepflanzte Gemüsebeete. Es kann auch zu einem Haufen geschichtet und nach und nach dem Kompost beigegeben werden. Speziellen Laubkompost anzusetzen, ist etwas aufwendig, ergibt aber besonders wertvolle Erde. Eine Anleitung finden Sie beim Kompostforum Schweiz:
www.kompost.ch > Kompostherbst > Musterpressetexte > Laub