Blitzschnell zum grünen Teppich
Der einfachste und kürzeste Weg zu einem dichten Grasteppich ist Rollrasen. Hobbygärtner können ihn problemlos selber verlegen. Voraussetzung: Der Boden ist gut vorbereitet.
Inhalt
Haus & Garten 02/2010
24.05.2010
Letzte Aktualisierung:
25.05.2010
Pirmin Schilliger
Ein frisch angesäter Rasen kann Hobbygärtner richtiggehend kribbelig machen. Denn es dauert vier bis sechs Monate, bis das Grün üppig spriesst und man sich über einen wirklich dichten Rasenteppich im eigenen Garten freuen kann. Zudem machen hungrige Vögel und Kleinsäugetiere den ausgestreuten Samen oft den Garaus.
Sehr viel schneller geht es hingegen mit einem Rollrasen. Was früher auf Fussballfelder, Parks und grössere Gartenanlagen bes...
Ein frisch angesäter Rasen kann Hobbygärtner richtiggehend kribbelig machen. Denn es dauert vier bis sechs Monate, bis das Grün üppig spriesst und man sich über einen wirklich dichten Rasenteppich im eigenen Garten freuen kann. Zudem machen hungrige Vögel und Kleinsäugetiere den ausgestreuten Samen oft den Garaus.
Sehr viel schneller geht es hingegen mit einem Rollrasen. Was früher auf Fussballfelder, Parks und grössere Gartenanlagen beschränkt war, gibts in Garten- und Hobbycentern seit geraumer Zeit auch für Privatgärtner. Ein Rollrasen lässt sich in der frostfreien Zeit zwischen April und Oktober verlegen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Rollrasen bietet sofort einen erfreulichen Anblick und kann schon nach wenigen Tagen vorsichtig betreten werden. Nach vier bis sechs Wochen sind die Graswurzeln fest mit dem Untergrund verwachsen. Der neue Rasen ist nun voll strapazierfähig, Kinder können darauf herumtollen und spielen. Kurz: Der Rollrasen ist eine zeitsparende Alternative zum angesäten Gras.
Kosten
Der mit einem Rollrasen erzielte Zeitgewinn hat allerdings seinen Preis. Die Kosten sind häufig beträchtlich höher als mit einer Saatgutmischung. Je nach Bestellmenge sind pro Quadratmeter knapp 20 bis 35 Franken zu budgetieren.
Beträchtliche Preisunterschiede gibt es auch zwischen den einzelnen Anbietern (siehe Tabelle im pdf-Artikel): 100 Quadratmeter kosten bei den günstigen Anbietern gut 2000 Franken, bei teuren wie Jumbo über 2700 Franken. Immerhin: Die Hauslieferung ist in der Regel im Preis inbegriffen.
Übrigens: Egal, ob Sie den Rollrasen bei Bauhaus, Coop Bau+Hobby, Hornbach, Jumbo oder Obi vorbestellen, er stammt immer vom gleichen Produzenten – der Erich Schweizer AG in Thun. Das Unternehmen züchtet Rollrasen für die ganze Schweiz. Das System mit der Lieferung auf Vorbestellung garantiert zwar Frische, denn der Rollrasen wird erst kurz vor der Auslieferung maschinell vom Boden abgehoben. Der Nachteil allerdings: Der Kunde sieht erst am Schluss, was er da gekauft hat.
Qualitätstest
Die Qualität des Rollrasens hängt entscheidend von den An- und Aufzuchtbedingungen, der Saatgutmischung und der Pflege ab. Wichtigstes Kriterium ist eine dichte Rasennarbe, ohne Unkraut und Rasenfilz.
Der Test für den Hobbygärtner: Wenn man von oben auf die ausgelegten Rasenstücke blickt, sollte zwischen den Grashalmen kein oder nur sehr wenig Anzuchtboden durchschimmern. Die Rasenziegel sollten eine Schälstärke von mindestens 2 Zentimeter haben.
Je nach Anbieter sind die Rasenziegel in Bahnen von 40 x 250 oder 50 x 200 cm geschnitten. Dann werden sie für den Transport zusammengerollt – daher auch der Name Rollrasen.
Rollrasen selber verlegen
Das Verlegen des Rollrasens ist keine Hexerei. Voraussetzung für den Erfolg ist ein richtig vorbereiteter Untergrund:
- Zuerst den Boden von Pflanzen befreien. Grössere Steine entfernen.
- Jetzt die Erde auflockern, dann düngen.
- Boden leicht walzen.
- Unebenheiten ausgleichen.
Ist der Untergrund so vorbereitet, können Sie die Rasenstücke bahnweise verlegen. Am Ende sollte der Rasen mit einer Walze leicht angepresst und gut eingewässert werden. Damit er gedeiht, muss er zwei Wochen lang täglich gewässert werden – mit 15 bis 20 Litern pro Quadratmeter.
Nicht empfehlenswert ist es, Rollrasen nach einer heftigen Regenperiode zu verlegen. Ein durchnässter bis matschiger Untergrund bringt nur Probleme. Von Vorteil nach dem Verlegen ist allenfalls eine Behandlung mit Fungizid.
Ansonsten ist Rollrasen, sobald er angewachsen ist, wie jeder vor Ort gesäte und gewachsene Rasen zu pflegen und zu schneiden. Dazu gehört natürlich regelmässiges Vertikutieren, also das Durchschneiden der Grasnarbe, damit der Rasen nicht vermoost und verfilzt.
Alles zur perfekten Rasenpflege vom Bewässern übers richtige Düngen bis zum Vertikutieren lesen Sie in Haus & Garten 2/2007.