Durch die Teppich­etagen in Italiens Staatsbetrieben weht ein rauer Wind. Ministerpräsident Matteo Renzi ist daran, gleich in mehreren Konzernen das höchste Management auszuwechseln. Und er hat ange­kündigt, die Chef­gehälter auf umgerechnet 290 000 Franken pro Jahr zu begrenzen. Das entspricht dem Bruttolohn des italienischen Staatspräsidenten.

Auch in Frankreich dürfen sich die Spitzenmanager von Unternehmen, die mehrheitlich im Staats­besitz sind, nicht mehr ­unbeschränkt bedienen. Präsident François Hol­lande hat ihre Bezüge kurz nach seiner Wahl im Mai 2012 auf das Zwanzigfache des tiefsten Firmenlohns beschränkt.

In der Schweiz hingegen sind auf Regierungsebene nicht einmal ansatzweise vergleichbare Bestrebungen auszumachen. Den Chefs einiger bundesnaher Betriebe dürfte gleichwohl nicht ganz wohl sein. Denn im Sommer letzten Jahres hat der K-Tipp zusammen mit den Konsumentenzeitschriften «Saldo», «Bon à Savoir» und «Spendere Meglio» die Volksinitiative «Pro Service public» eingereicht. Sie verlangt unter anderem, dass die Chefsaläre in Betrieben, die ganz oder teilweise dem Bund gehören, den Lohn eines Bundesrats von 475 000 Franken nicht übersteigen dürfen. 

Letztes Jahr war diese Forderung in neun Betrieben nicht erfüllt. Deren Chefs – sowie im Fall von Swisscom, SBB, Post und Suva auch weitere Mitglieder der Geschäftsleitung – verdienten also alle mehr als die Bundesräte. Drei dieser Be­triebe gaben für ihre Geschäftsführer sogar noch mehr aus als ein Jahr zuvor: der Rüstungskonzern Ruag, der Unfallversicherer Suva und die Flugsicherung Skyguide.

Der bestbezahlte Chefposten war auch 2013 wieder jener bei der Swisscom. Urs Schaeppi erhielt rund 1,6 Millionen. Auf Platz zwei folgt SBB-Chef Andreas Meyer mit 943 698 Franken – ein stolzer Batzen, auch wenn Meyer im Vorjahr noch 90 000 Franken mehr verdient hat.