Tipps für luxuriöse Grandhotels, einen Text zur Lauberhorn-Abfahrt, das Fonduerezept des Berner Kochs Ivo Adam, dazu ein Vorwort von Altbundesrat Adolf Ogi: Darauf hat die Schweiz kaum gewartet. Die 52-seitige Hochglanzbroschüre nennt sich «Made in Bern». Sie lag im November der «Sonntags-Zeitung» und «Le Matin Dimanche» bei. Auf­lage: 365 000. Herausgeber ist die «BE! Tourismus AG», die Marketingorganisation des Kantons Bern. Die Broschüre wird in den nächsten drei Jahren sechs Mal erscheinen. 

Über 400 000 Franken pro Ausgabe

Das geht ins Geld: Der Druck einer Ausgabe kostet gemäss Angaben ­einer Druckerei über 70 000 Franken. Der teuerste Posten ist die Spedition mit den Sonntagszeitungen. Das kostet gemäss Tarif rund 332 000 Franken. Dazu kommen Honorare für Autoren, Fotografen, Layouter und Autoren. Harry John, Direktor der «BE! Tourismus AG», sagt, der Betrag sei «um ein Vielfaches tiefer». Aufwand und Ertrag ständen «in einem sehr guten Verhältnis». Konkrete Zahlen nennt er aber nicht.

Die Marketingorganisation des Kantons Bern lebt von Steuergeldern: Der Kanton zahlt 2,4 Millionen Franken. Das ist rund die Hälfte des Budgets. John sagt dazu, dass auch Tourismus­organisationen im benachbarten Ausland meist zu 100 Prozent öffentlich finanziert seien.

Touristen zahlen mit Kurtaxe für Tourismuswerbung

Über Beherbergungsabgaben der Berner Tourismusdestinationen fliessen nochmals rund 2,4 Millionen Franken in die Kasse. Das heisst: Die Bern-Touristen zahlen mit der Kurtaxe auch gleich die Tourismuswerbung. Und nicht nur sie: Die Steuerpflichtigen aus andern Kantonen tragen im Rahmen des Finanzausgleichs ebenfalls ihren Teil bei. Bern erhält 1,2 Milliarden Franken von den andern ­Kantonen.