Beim Anlegen an die Steuerbelastung denken

Je nach Anlageform fallen unterschiedlich hohe Steuern an. Deshalb lohnt es sich, beim Sparen, Investieren und Vorsorgen die Abgaben an den Fiskus zu berechnen. K-Geld sagt, was man wie versteuern muss.

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K-Geld 02/2013

03.04.2013

Fredy Hämmerli

Thomas Metzger, Steuerexperte beim VZ Vermögenszentrum, weiss aus Erfahrung: «Es ist nicht sinnvoll, Anlagen zu tätigen, nur weil sie Steuersparmöglichkeiten eröffnen.» Die Anlagestrategie muss in erster Linie den persönlichen Verhältnissen angepasst werden. Dabei spielen das Alter, die familiäre Situation, die Höhe von Einkommen und Vermögen und die Risikoneigung des Anlegers die entscheidende Rolle.

Erst wenn die Anlag...

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Einkommenssteuer: Hier gilt, dass Kurs- und Währungsgewinne für Private bei allen Anlageformen steuerfrei sind. Die Zins- oder Dividendenerträge dagegen sind steuerpflichtig. Dies gilt für Aktien und Obligationen ebenso wie für Anlagefonds. Wer zum Beispiel am 2. Februar 2012 Nestlé-Aktien zum Tiefpreis von Fr. 52.20 pro Titel kaufte, konnte das Wertpapier am 18. März 2013 zum Höchstkurs von Fr. 68.70 verkaufen. Der steuerfreie Kursgewinn des Anlegers: Fr. 16.20 pro Aktie. Die Dividende von Fr. 1.55 pro Wertpapier wird der Investor aber als Einkommen versteuern müssen (siehe Tabelle).
Vermögenssteuern: Die Kantone verlangen auf dem Wert der Anlagen per Ende Jahr auch noch eine Vermögenssteuer. Das Vermögen ist aber erst ab einem bestimmten Betrag steuerpflichtig. Beispiele: In der Stadt Bern liegt die Freigrenze für Ledige bei 97 000 Franken. In Aarau, Altdorf, Schwyz und Zug zahlt ein Lediger erst ab einem Kapital von rund 101 000 Franken Vermögenssteuern, in Frauenfeld ab 145 433 Franken. Und in Bellinzona, Spitzenreiter unter den Kantonshauptorten, sogar erst ab 201 000 Franken.
Vorsorgegelder: Das im Rahmen der 2. und 3. Säule gesparte Kapital wird erst bei der Auszahlung und zu einem Vorzugssatz getrennt vom übrigen Einkommen besteuert. Die einmalige Steuer beträgt je nach Höhe der Auszahlung und Steuerdomizil normalerweise 2 bis 10 Prozent der Summe.
Immobilien: Wer sein Geld direkt in Immobilien investiert, kann die Schuldzinsen für die Hypothek sowie die Unterhaltskosten vom Einkommen abziehen. Die Hypothekarschuld reduziert zwar das Vermögen. Die erzielten Mieteinnahmen oder der fiktive Eigenmietwert müssen hingegen voll als Einkommen versteuert werden.
Immobilienfonds: Erträge aus Immobilienfonds, die direkt in Liegenschaften investieren, sind für den Anleger steuerfrei. Immobilienfonds, die indirekt – also über die Beteiligung an Immobiliengesellschaften – in Liegenschaften investieren, sind jedoch beim Anleger steuerpflichtig. Es ist also wichtig, sich vor dem Kauf eines Immo-Fonds genau über die steuerlichen Auswirkungen zu informieren.
Fazit: Aus steuerlicher Sicht gilt es, möglichst hohe und steuerfreie Kapitalgewinne zu erzielen, dagegen die steuerpflichtigen Erträge (Dividenden, Zinsen) tief zu halten. Dieses Vorgehen birgt für den Anleger jedoch Gefahren. Der Grund: Kapitalgewinne sind nur mit Risiko zu erzielen, können sich also leicht auch in Kapitalverluste verwandeln.

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