Backöfen - Gleich grosse Brote mit weniger Strom
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saldo 8/2001
25.04.2001
Die besten Backöfen senken den Stromverbrauch um über 30 Prozent gegenüber dem Durchschnitt. Das zeigt eine Untersuchung des WWF Schweiz.
Der Backofen ist aus der modernen Küche nicht mehr wegzudenken. Ob selbst gebackenes Vollkornbrot, Gemüsegratin oder ein Schmorbraten: Kulinarische Höhenflüge werden zum Kinderspiel.
In Schweizer Küchen stehen heute rund drei Millionen Backöfen. Zusammen verbrauchen sie pro Jahr rund 450 Millionen Kilowattstunden (kWh) St...
Die besten Backöfen senken den Stromverbrauch um über 30 Prozent gegenüber dem Durchschnitt. Das zeigt eine Untersuchung des WWF Schweiz.
Der Backofen ist aus der modernen Küche nicht mehr wegzudenken. Ob selbst gebackenes Vollkornbrot, Gemüsegratin oder ein Schmorbraten: Kulinarische Höhenflüge werden zum Kinderspiel.
In Schweizer Küchen stehen heute rund drei Millionen Backöfen. Zusammen verbrauchen sie pro Jahr rund 450 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom für 90 Millionen Franken. Das entspricht etwa dem jährlichen Stromverbrauch der 123 000 Haushalte des Kantons Luzern.
Grundsätzlich gilt: Kochen und backen machen rund 20 Prozent des Haushaltsstromverbrauchs aus. Drei Viertel davon entfallen aufs Kochen, ein Viertel aufs Backen. Das Stromsparpotenzial ist gross. Keramikkochfelder brauchen im Vergleich zu veralteten Gusseisen-Kochplatten 10 bis 20 Prozent weniger Strom, so genannte Induktionskochfelder sogar 30 bis 50 Prozent weniger. Dampfkochtopf und Isolierpfanne reduzieren den Stromverbrauch im Vergleich zu einer Standardpfanne um bis zu 70 Prozent.
Strom sparende Modelle zahlen sich aus
Weil das Zubereiten von Mahlzeiten im Backofen über dreimal mehr Energie braucht als in der Pfanne, lohnt es sich, auf Strom sparende Modelle zu setzen. Eine Untersuchung der Toptest GmbH im Auftrag des WWF Schweiz zeigt: Die besten Backöfen reduzieren den Stromverbrauch im Vergleich zum Durchschnittsmodell um über 30 Prozent.
«Nur auf einen tiefen Kaufpreis zu achten, kommt nicht nur die Natur teuer zu stehen», sagt Felix Meier, Leiter des WWF-Konsumteams. Bei einer Gebrauchsdauer von 25 Jahren ergeben sich bei einem Backofen mit durchschnittlichem Stromverbrauch im Vergleich zu einem sparsamen Gerät Zusatzkosten von 200 bis 300 Franken. Im Vergleich zu einem Stromfresser liegt das Sparpotenzial sogar bei 400 bis 600 Franken.
Die richtige Wahl zu treffen, ist für die Konsumenten schwierig. Im Gegensatz zu Kühlschränken, Tumblern oder Waschmaschinen gibt es für Backöfen keine konsumentenfreundliche Energiedeklaration. Die auf Haushaltgrossgeräten aufgeklebte Etikette teilt diese in die Klassen A (grün = Strom sparend) bis G (rot = Strom fressend) ein. Die EU plant, diese Deklaration für Backöfen einzuführen.
Die Schweiz wird nachziehen. In Verkaufsstellen und Werbeprospekten ist die einfach verständliche Energiedeklaration nur selten anzutreffen. Grund: Diese Massnahme ist freiwillig.
Strom sparende Backöfen auf www.topten.ch
Wer einen Strom sparenden Backofen kaufen will, kann sich also noch nicht an der Energiedeklaration orientieren. Dennoch gibt es Informationen über gute Produkte: Auf der Internetplattform www.topten.ch sind die sparsamsten Geräte im Schweizer Markt per Mausklick einfach zu finden. Aufgeführt sind die besten Einbaubacköfen, Kleinbacköfen und frei stehenden Herde.
Armin Braunwalder, Eric Bush
Backöfen - Kombi ist Trumpf
Für hohe Ansprüche empfehlen sich so genannte Heissluft-Kombi-Backöfen. Ein katalytisches Reinigungssystem ist praktisch und verursacht keine zusätzlichen Energiekosten. Strom sparende Geräte haben im Vergleich zu konventionellen Backöfen einen weiteren Vorteil: Die Fronttüren werden nicht so heiss, dass sich Kleinkinder die Finger verbrennen können.