Wer auf eine kostenpflichtige 0900er-Nummer anruft und mit Vorwänden hingehalten wird, muss die Rechnung nicht zahlen. Er kann die Telefonrechnung wegen absichtlicher Täuschung anfechten.

Deshalb muss der verwitwete Rentner Alfred Winkler (Name geändert) aus Küssnacht am Rigi SZ nicht für die Rechnung über rund 2000 Franken aufkommen. Er rief Ende 2012 bei der Happy-Line unter 0901 578 161 an. Diese «Plauder- und Unterhaltungslinie» der Sarenag AG mit Sitz in Zug verspricht interessante Gespräche mit Moderatorinnen und Moderatoren, Beratung bei Alltagsproblemen und «ein offenes Ohr».

Es blieb nicht bei einem Anruf: «Es rief mich immer wieder ein Mann namens Dani an und sagte, ich solle auf die Hotline anrufen, um mit einer netten Frau zu plaudern», so der 83-jährige Winkler. Als er zurückrief, sei er jedoch immer wieder hingehalten worden. «Es hiess jeweils, die Frau sei besetzt und man versuche, mich mit einer anderen Frau zu verbinden», erzählt Winkler. Mit einer Frau habe er aber gar nie sprechen können. Der Schock kam mit den Telefonrechnungen von Sunrise: Rund 2000 Franken sollte er für die Anrufe bei der Happy-Line zahlen.

Sunrise hat Winkler den Betrag von 2000 Franken nach Intervention des K-Tipp gutgeschrieben. Die Sarenag AG bestreitet, dass Winkler hingehalten worden sei. Nur: Winkler ist nicht der einzige Leser, der dem K-Tipp diese Masche schilderte.