Erdbeben sind für die Schweizer Atomkraftwerke (AKW) ein weit grösseres Risiko, als bei ihrem Bau angenommen wurde. Das ist seit zwölf Jahren bekannt – seit dem Abschluss der Pegasos-Studie (K-Tipp 3/15). Doch sie löste nicht viel aus, denn die Kraftwerksbetreiber durften eine Nachfolgestudie in Auftrag geben. Den «erweiterten Erdbebensicherheitsnachweis» müssen sie erst bis Herbst 2020 erbracht haben.

Jetzt verlangt die Schaffhauser SP-Nationalrätin Martina Munz vom Bundesrat, das Verfahren von unabhängiger Seite überprüfen zu lassen. Doch die Regierung hält das nicht für nötig. Das stösst bei der Schweizerischen Energie-Stiftung auf scharfe Kritik: Schweizer AKWs seien jahrelang nicht genügend nachgerüstet worden, hält sie fest. «Dies erscheint besonders unverständlich, da die Schweiz laut ETH-Experten dasselbe Erdbebenrisiko hat wie Italien.»