Werkzeuge, alte LPs oder Weihnachtsschmuck: In Haushalten gibt es viele Dinge, die nur selten benutzt werden. Damit sie nicht Platz in der Wohnung belegen, werden sie meist auf dem Estrich, im Keller oder in der Garage aufbewahrt. Gerade dort, wo unterschiedlich grosse Gegenstände oder Kisten übersichtlich untergebracht werden müssen, sind offene und flexible Regalsysteme ideal. Sie sind bezüglich der Tablarabstände variabel und können je nach Bedarf beliebig erweitert und kombiniert werden.
Neben der Platzfrage ist vor der Anschaffung eines Regalsystems das Raumklima ein wichtiges Kriterium. In trockenen Räumen wie Vorratskammern und auf Dachböden kann man problemlos ein Holzregal aufstellen. Für feuchte Räume wie Keller und Garagen muss es aber zwingend ein Regal aus Aluminium oder rostsicher beschichtetem Stahlblech sein.
Je schwerer das Lagergut, desto grösser die Anforderungen an Stabilität, Tragfähigkeit und Kippsicherheit. Am besten ist es, wenn man vor dem Kauf das ungefähre Gewicht der zu verstauenden Gegenstände ausrechnet. Wichtig: Alle Regale sollten aus Sicherheitsgründen stets an der Wand befestigt werden.
Das Angebot an Regalsystemen ist gross. Haus & Garten hat sich in den Baumärkten umgesehen und stellt die gebräuchlichsten offenen Regaltypen für trockene und feuchte Räume vor – samt ihren Vor- und Nachteilen.
Regalsysteme für trockene Räume
Sind Luftfeuchtigkeit und Temperaturschwankungen niedrig und ist die Traglast gering bis moderat, leisten einfache Holzregale gute Dienste. Sie bestehen meistens aus Fichten-, Tannen- oder Kiefernholz. Die simpelste Variante ist ein sogenanntes Lattenregal. Einige typische Beispiele:
- «Oecoplan» von Coop Bau + Hobby (Grundregal 80 x 40x 170 cm; Fr. 39.95): Jedes seiner vier Tablare trägt laut Herstellerangaben 25 kg. Schrauben zum Zusammenbauen liegen bei. Das Grundregal aus Naturholz (Fichte; FSC-Label) kann durch weitere Anbauten und Tablare (auch für liegende Flaschen) erweitert werden.
Der Nachteil dieses relativ günstigen Modells: Da die Tablare aus einem Lattenrost bestehen, eignet es sich nur für grössere Schachteln und Kisten. Kleinere Objekte verhaken sich dagegen schnell in den Zwischenräumen der Holzlatten oder rutschen durch den Rost. Die Stabilität und die Winkeltreue des einfachen Lattenregals sind ebenfalls begrenzt. Es sollte daher nicht überladen werden.
- «Kieferregal» von Hornbach (Grundregal 90 x 40 x 180 cm, Fr. 49.–): Es ist stabiler und belastbarer als das Lattenregal und verfügt ausserdem über geschlossene, versetzbare Tablare, von denen jedes 40 kg aushalten soll. Ein zukaufbares Stützkreuz, das die hinteren vertikalen Träger miteinander verbindet, gibt zusätzliche Stabilität.
Das Regal wird mit dazugelieferten Holzverbindungsschrauben zusammengesetzt. Es lässt sich durch zusätzliche Tablare oder Anbauten beliebig erweitern.
Flexibel anpassbare Regalsysteme eignen sich natürlich auch für die Lagerung von Lebensmitteln. In diesem Fall ist es allerdings besonders wichtig, die Materialeigenschaften des Regals zu beachten: Aus hygienischen Gründen sollten die Tablare gut und feucht abwischbar sein. Ein Beispiel:
- Steckregal «Marseille» von Migros Do it + Garden (Grundregal 90 x 30 x 173 cm; Fr. 39.90): Das mittelstarke Metallmodell trägt 70 kg pro Tablar und ist selber relativ leicht (9,7 kg). Seine Einzelteile werden – am besten zu zweit – mit einem gummierten Hammer zusammengesteckt bzw. geklopft. Da das Regal aus verzinktem Metall gefertigt ist, kann es sowohl in trockenen wie in feuchten Räumen aufgestellt werden.
Wer vor allem auf Stärke setzt, sollte sich für ein Schwerlastregal entscheiden. Ein günstiges Modell ist zum Beispiel:
- Schwerlast-Steckregal «Wood 35» von Jumbo (Grundelement 90 x 35 x 180 cm, Fr. 59.90): Jedes seiner fünf höhenverstellbaren Tablare trägt 75 kg (insgesamt 857 kg). Das Stahlblech ist zwar verzinkt, die Spanplatten sind jedoch nicht gegen Wasser imprägniert. Damit die Tablare bei Feuchtigkeit unter der Last nicht irgendwann nachgeben, darf ein solches Schwerlastregal nur im trockenen Indoor-Bereich aufgestellt werden.
Regale für feuchte Räume
In feuchten Räumen und bei kleinen Ansprüchen an Platz und Stabilität kann auch ein simples Kunststoffregal gute Dienste leisten. Erweiterbare Systeme sind bei diesen Regalen aber selten, da sie aufgrund des geringen Gewichts ab einer gewissen Grösse an Standsicherheit und Stabilität einbüssen. Vorteil: Man kann sie je nach Bedarf schnell verstellen und für leichtere Utensilien oder auch als Zwischenlager benutzen. Ein Beispiel:
- System «Modlife» von Rotho (111,5 x 39 x 115,5 cm,Fr. 99.90): Seine Belastbarkeit ist gering und liegt bei nur 15 kg pro Tablar. Vorteil: Da das Plastikregal unkompliziert, ohne Schrauben und Werkzeug, zusammengesetzt werden kann, ist es im Bedarfsfall schnell auf- und wieder abgebaut.
Wer jedoch in Räumen mit hoher Luft- und Bodenfeuchtigkeit schwere Werkzeuge, Ersatzteile, Ski, Autozubehör oder sogar Baustoffe aufbewahren will, benötigt ein stabiles Regalsystem aus rostfreiem Metall:
- Verzinktes «Vario»-Schraubgrundregal von Schulte (80 x 35 x 180 cm; Fr. 59.–; Hornbach): Dieses Regal ist für eine mittelstarke Belastung geeignet: Die mögliche Belastung pro Tablar liegt bei 60 kg.
- Schwerlast-Steckregal «Yukon» von Migros Do it + Garden (100 x 50 x 200 cm; Fr. 159.–): Dieses Steckregal ist doppelt so stark und ebenfalls aus verzinktem Metall gefertigt. Jedes seiner vier Tablare trägt 120 Kilogramm. Das Steckregal lässt sich mit einem Anbauset (100 x 50 x 200 cm; Fr. 129.–) so wie weiteren Tablaren (Kosten zwei Tablare: Fr. 59.90) beliebig erweitern.
Wer sich die Einlagerungskosten beim Garagisten sparen möchte, bewahrt seine Autopneus zuhause auf. Das setzt jedoch eine gewisse Tiefe und Traglast des Regals voraus. Ein Beispiel für ein geeignetes Modell aus verzinktem Stahl:
- «Megobully» von Coop Bau + Hobby (Basisset 80 x 40 x 190 cm, darin enthalten Stützen, Befestigung, 4 Tablare,Fr. 174.85): Die Traglast der Tablare liegt bei je 200 kg. Das Regalsystem lässt sich durch Stützen und Tablare in unterschiedlichen Breiten und Tiefen ausbauen. Ausserdem ist ein gleich grosses Anbauset erhältlich (Fr. 139.85.) Praktisch: Ebenfalls als Ergänzungsset gibt es ein spezielles Reifenregal, auf dem die Räder rollsicher untergebracht werden können (Fr. 35.55).
Spezialfall Tragarmregale: Sie sind in erster Linie fürs Lagern langer, sperriger Güter wie Bretter, Stangen oder Leisten geeignet. Die einzelnen Tragarme werden je nach Platzbedarf in eine vertikale Schiene eingehängt oder verschraubt. Sie können mit und ohne Tablare benutzt werden.
Lagerung in geschlossenen Behältern
Die in einem Regal verstauten Güter sollten möglichst lange staubfrei und trocken bleiben. Daher empfiehlt sich die Lagerung in geschlossenen Behältern. Je nach Lagergut gibt es unterschiedliche Produkte, die zum Teil sogar genau in die Regalsysteme passen. Wer sich also für ein Regalsystem entscheidet, sollte beim Kauf gleich an passende Boxen denken. Drei Beispiele:
- Box «Samla», Ikea (39 x 28 x 14 cm/11 l, Fr. 2.50): Simpler Behälter für Innenräume. Das transparente Material lässt den Inhalt leicht durchschimmern, was das Suchen und Finden erleichtert. Mit einem Deckel (Fr. 2.–) ergänzt, lässt sich die Plastikkiste auch stapeln.
- «Skubb», Ikea (31 x 34 x 33 cm, Fr. 16.95/3 Stk.): Für die belüftete Aufbewahrung von Kleidern sind leichte, auffaltbare Kästen wie dieses Ikea-Modell aus Polyester praktisch.
- Grauer Normbehälter: Schwere Gegenstände wie Bücher, Geräte und Werkzeug benötigen stabilere Kästen. Die klassische Form ist der stapelbare, graue Normbehälter, den es in verschiedenen Grössen (5 bis 80 l) gibt. Die 10-l-Version (40 x 12 x 30 cm) zum Beispiel kostet bei Hornbach Fr. 10.90, der passende Deckel Fr. 7.50. Normbehälter aus Kunststoff sind besonders formstabil, robust und temperaturbeständig. Ihr Einsatzgebiet ist entsprechend gross, auch weil sie innen wie aussen benutzt werden können.
Neben diesen Kästen aus Plastik gibt es andere geschlossene Lagermodelle aus Karton, Holz oder Aluminium. Haus und Garten wird sie in einer späteren Ausgabe vorstellen.