Der Bundesrat hat seit dem 8. Januar ein schwergewichtiges Paket im Haus: exakt 50'000 Unterschriften deponierten die K-Tipp-Verantwortlichen im Namen ihrer Leserschaft in Bern. Die K-Tipp-Petition verlangt von der Landesregierung, dass alle Vorsorgesparer auf ihr Alterskapital faire Zinsen erhalten. Der vom Bundesrat für die Pensionskassen festgelegte Mindestzinssatz von 2.75% soll künftig für alle Konten der 2. und 3. Säule gelten.

Für Freizügigkeitskonten der 2. Säule hat der Bundesrat bisher keinen Mindestzins festgelegt. Auch nicht für die Bankkonten der 3. Säule, die in der Regel ebenfalls bis zur Pensionierung blockiert sind. 500 Millionen Franken landen so jedes Jahr statt auf den Konten der Vorsorgesparer in den Kassen der Banken.

In knapp 10 Wochen gesammelt

Zum ersten Mal in der 16-jährigen Geschichte mobilisierte der K-Tipp seine Leserschaft mit einer Unterschriftensammlung. Die exakt 50'000 Unterschriften kamen in kürzester Zeit zusammen. Gesammelt wurden keine 100 Tage. Support gab es dabei durch die Gewerkschaften Angestellte Schweiz, Syna und Unia.

Der K-Tipp beweist damit, dass seine Leserschaft wohl auch eine Referendumsabstimmung erkämpfen könnte. „Wir freuen uns, dass unsere Leserinnen und Leser das Heft in die Hand nehmen – auch wenn’s um so komplizierte Fragen wie die Altersvorsorge geht“, freute sich K-Tipp-Chef René Schuhmacher an einer Medienorientierung in Bern. Erfreulich sei auch, dass verschiedene Banken bereits reagiert und die Zinsen seit Lancierung der Petition angehoben hätten. Schuhmacher stellte in Aussicht, dass sich der K-Tipp künftig vermehrt mit politischen Aktionen wie der jetzigen Petition engagieren wolle: „Der K-Tipp kann den Konsumentinnen und Konsumenten eine geballte Stimme geben. Nur zu oft wurden im Bern in der Vergangenheit die Interessen der Konsumierenden übergangen“.
Peter Salvisberg