Die Ticketverkäufer sind kreativ beim Erfinden neuer Gebühren. Bis vor kurzem verlangte die zum Tamedia-Konzern gehö­rende Firma Starticket für die Zahlung mit Kredit­karte eine Gebühr von 1,9 Prozent pro Billett. Nun hat sie diese abgeschafft – im Gegenzug aber eine all­gemeine «Servicegebühr» eingeführt. Sie beträgt je nach Ticketpreis zwischen 30 Rappen und Fr. 1.90 – und macht bis zu 6 Prozent des Kartenpreises aus. Damit kosten die Tickets teilweise mehr als zuvor. Starticket begründet die Er­höhung mit den «substan­ziellen Kosten» der elektronischen Bezahlmethoden.

Noch teurer wirds bei ­Ticketcorner, der zum Ringier-­Konzern gehört. Der Ticketverkäufer bietet dort teilweise nicht einmal Tickets zum Selberausdrucken an. So etwa für das Konzert der Band Jethro Tull am 8. Dezember in der Samsung Hall in Dübendorf ZH. Die günstigste Versandart per Post kostet dann Fr. 5.90. Ticketcorner sagt auf Anfrage, die Lieferart ­werde vom Veranstalter bestimmt. Der zuständige Veran­stalter ABC Production AG reagierte auf die An­frage des K-Tipp nicht.

Tickets direkt beim Veranstalter kaufen

Die Firma Ticketino wieder­um wirbt auf ihrer Website damit, fürs Buchen von Veranstaltungen ­«keine versteckten Gebühren» zu verlangen. Doch Karten sind nur mit Zuschlag erhältlich, etwa für das Basler Kinder­theater: Ein Erwachsenenticket für eine Vorstellung von «Die kleine Hexe» kostet beim Veranstalter 23 Franken, eines für Kinder 18 Franken. Bei ­Ticketino zahlt man aber Fr. 24.95 beziehungsweise Fr. 19.55 – ein Zuschlag von 8,5 Prozent. Ticketino sagt, das Versprechen «Keine versteckten Gebühren» richte sich an Veranstalter, nicht an die Kartenkäufer.

Tipp: Kaufen Sie wenn möglich Tickets direkt beim Veranstalter. Das ist in der Regel günstiger. Ohne Gebühren geht es auch bei der Ticketplattform Petzi.ch: Sie ist ein Zusammenschluss von über 190 Schweizer Musikklubs und Festivals und verlangt weder für das Selberaus­drucken noch fürs Zahlen mit Kreditkarte Gebühren.