Bertram Laibach aus dem deutschen Geisa ist sauer: Ende März kaufte er über Ebay bei der Swiss Idea AG eine Rattan­Lounge für umgerechnet 1200 Franken. Die neun Sessel samt Tischchen hat er bis heute nicht erhalten. Auf die Rückerstattung des Kaufpreises, den er bei ­Vertragsabschluss zahlen musste, wartet er seit sechs Monaten.

So wie Laibach geht es vielen Swiss-Idea-Kunden, die über Ebay oder die ­Firmen-Homepage home­idea.ch Möbel gekauft und teilweise oder vollständig im Voraus gezahlt haben. Der K-Tipp kennt 45 von ihnen mit Namen.

Mehrere Besuche in der schäbigen Ausstellung im Industriequartier von Bül­ach ZH zeigen: Es werden täglich mehr. Am Schalter beschweren sich unentwegt Kunden über aus­stehende Lieferungen.

Firmenchef Ziad Bader sagt dazu: «Leider sind die Organisation und die internen Prozesse zu langsam an die steigenden Verkaufszahlen angepasst worden.»

Fakt ist: Seit Anfang Juli gingen beim Bülacher Betreibungsamt 46 weitere Forderungen ein, wie dem Registerauszug zu entnehmen ist. Grösster Gläubiger ist die Logistik-Firma DHL mit über 430 000 Franken.

Nun will Bader mit der Möbelfirma in die Anonymität des Internets abtauchen. Das bedeutet: Kein persönlicher Kontakt, kein Showroom und kein Telefonanschluss mehr. Angeblich aus Kostengründen soll Swiss Idea künftig nur noch ein Versandhandel mit Mail-Support sein, schreibt Bader dem K-Tipp.

Damit können Kunden nicht mehr direkt reklamieren und das Geld zurückfordern. Ein grosses Handicap, denn nur wer bislang am Schalter eindringlich das Geld zurückforderte, bekam es auch ausgezahlt. Trotz Intervention des K-Tipp erhielt Bertram Laibach die 1200 Franken noch immer nicht zurück.


Tipps zum Kauf von Möbeln im Internet:

  • Klären Sie die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters ab, durchforsten sie entsprechende Foren.
  • Nur Firmen berück­sichtigen, bei denen man erst nach Erhalt der Ware zahlen kann (keine Vorauszahlung).
  • Drucken Sie sämtliche Zahlungsschritte aus, vor allem die Bestell- und die Bestätigungsseite.