Normalerweise öffnet man den Briefkasten und schaut, von wem Post eingetroffen sein könnte. Maria Theresia Stadler aus Zürich hingegen schaut, an wen Post eingetroffen sein könnte. Denn seit üaber fünf ­Jahren erhält sie regelmässig Post, die gar nicht an sie adressiert ist.

Zuerst wohnte sie im gleichen Haus wie ein Herr Stalder. Stalders Post landete häufig in Stadlers Kasten. Und Stadlers Post in Stalders Kasten. Auch wichtige Dokumente wie die Abstimmungsunter­lagen. Maria Theresia Stadler reklamierte immer wieder bei der Post. Diese sandte ihr insgesamt elf Entschuldigungsschreiben und versprach Besserung. Doch es änderte sich nichts.

Letzten Herbst zog Maria Theresia Stadler um. Unglücklicherweise wohnt im neuen Haus ­auch eine Familie Studer. Und – man ahnt es – die Post landet wieder im falschen Kasten. Sogar Schreiben der Bank mit Kontoauszügen. Die Post entschuldigt sich wieder. Aber der Spuk geht weiter. Maria There­sia Stadler kann von Glück reden, dass in ihrem neuen Heim nicht auch noch Stubers, Stuckers oder Struplers wohnen.