Im Coiffeursalon läuft Radio Swiss Pop, im ­Hallenbad und im Sportgeschäft auch. Zu ­Hause ist der Sender nicht weniger beliebt. Grund: Musik ohne Geplapper dazwischen. ­Keine Selbstdarsteller, die als Moderatoren aufgesetzte Fröhlichkeit verbreiten. Einfach nur Popmusik – auch ohne ner­vige Werbung. Der Sender erreicht laut neuesten Zahlen der Hörerforscher von ­Mediapulse mit Rock und Pop täglich fast eine halbe Million Leute in der Schweiz. 

Radio Swiss Pop gehört wie Radio Swiss Jazz (109 000 Hörer) und Radio Swiss Classic (170 000 Hörer) zu Swiss Satellite Radio. Alle drei sind Sender der SRG, alle drei moderations- und werbefrei. Ein echter Service public.

Trotzdem gibt es in Bern politische Bestrebungen, diese drei Radios einzustellen. Die Fern­meldekommission des Nationalrats hat mit 13 zu 11 Stimmen verlangt, die Musik­sender zu reduzieren. Im Visier sind auch SRF Musikwelle, SRF Virus und RSR Option Musique. Nur: Würde ein Privatunternehmen diese Spartensender übernehmen, müsste es sie mit Werbung finanzieren. Eine Fuge von Bach, unterbrochen durch ­Werbung für die neuesten Hörgeräte? Mir graut.

Zudem: Die drei Swiss-Satellite-Radiosender verfügen über nur gerade 13 Stellen. Sie sind erfolgreich und legen zu. Zum Vergleich: Bei den sechs Radiosendern von SRF sind es 408 Stellen. SRF 1 und SRF 3 verloren im letzten Jahr zusammen fast 100 000 Hörer. Die drei Satellites-­Radios machten aber 11 000 Hörer vorwärts. 

Interessant: Mehr Unterstützung als die drei ­Musikradios hat SRG-intern der Jugendsender Virus mit 117 000 Hörern. Dabei ist sein Erfolg unter­irdisch: Ganze 9 Minuten hört der durchschnittliche Virus-Hörer pro Tag das Programm. Bei Swiss Classic sind es 56 Minuten ­täglich.

Deshalb: Hände weg von den Swiss-Satellite-­Radios und den SRG-Musiksendern – sie ­bringen zu tiefsten Kosten ein von vielen ­gewünschtes werbefreies Musikradio. Diese ­Gebührengelder sind bestens investiert.