Wer im Internet-Ticketshop der SBB ein Billett lösen möchte, stösst zuweilen auf unerwartete Schwierigkeiten. Tippe ich beispielsweise die Verbindung von St. Moritz nach Zürich ein, kommt im Abfahrtsfeld eine Fehlermeldung: «Bahnhof/Haltestelle nicht gefunden. Bitte Schreibweise prüfen.» Gebe ich andere Orte ein, die mit «St.» beginnen, habe ich das gleiche Problem. 

K-Tipp-Leser Matthias Horber aus St. Gallen machte die SBB auf das Problem aufmerksam. Die Antwort kam umgehend. Er dürfe nach «St.» keinen Leerschlag eingeben, dann klappe es. So war es denn auch. Trotzdem wunderte sich ­Horber – und schlug den SBB vor, «die Programmierer mal drüberschauen» zu lassen. Denn richtig sei die Schreibweise mit Leerschlag. Egal, ob St. Moritz, St. Gallen, St. Sil­vester oder St. Pantaleon.

Wieder musste Matthias Horber nicht lange ­warten. Die SBB teilten ihm mit, für die Namen der Haltestellen sei das Bundesamt für Verkehr verantwortlich. Änderungswünsche, schrieben die SBB in leicht süffisantem Ton, seien direkt ans Bundesamt zu richten. Gleichzeitig sandten die SBB Horber Internet-Links, wo er die fol­genden Dokumente fand:

die eidgenössische «Verordnung über die geografischen Namen»,

die «Richtlinien zur Schreibweise der Sta­tionsnamen» aus den Bundesämtern für Landestopographie, für Verkehr und für Statistik,

die offizielle «Liste der Stationsnamen». Sie ist 28 480 Zeilen lang. 422 Mal kommt ein Name mit «St.» vor. 422 Mal mit Leerschlag. Genau so, wie es die Bundesämter vorschreiben.

Also, liebe SBB: K-Tipp-Leser und SBB-Kunde Matthias Horber hat recht. Es braucht keine ­Änderungen beim Bundesamt für Verkehr. Nur 422 zusätzliche Leerschläge im SBB-Ticketshop. Das schafft Euer IT-Team sicher: Denn im Internet-Fahrplan ist die Schreibweise ja schon mal richtig.