Mein Handy reist ohne mich im Zug nach Basel und weiter nach Berlin. Ich habe es beim Umsteigen in Bern liegen lassen. Unterwegs im Intercity nach Zürich bemerke ich den Verlust. Schweissausbruch. 

Eine Passagierin stellt mir ihr Telefon zur Verfügung. Anruf an die Suchzentrale der SBB. Für 50 Franken lasse sich ein Express-Suchauftrag machen. Der nette Herr am SBB-Telefon erklärt mir aber: «Suchen im Zug kann der Zugbegleiter nur, wenn der Zug noch mindestens 30 Minuten bis zum Endbahnhof unterwegs ist.» Beim ICE nach Basel dauert es aber nur noch 22 Minuten. «Sorry, ich kann Ihnen jedoch eine Nummer der Deutschen Bundesbahn geben.» 

Auf der gewählten Allerweltsnummer der DB kämpfe ich mich durch vier Ansagen. Dann bricht die Verbindung ab. Nach einem zweiten Versuch mit Unterbruch blase ich Trübsal. 

Das alles am Donnerstag. Am Freitag hoffe ich immer noch auf einen Gutmenschen, ebenso am Samstagvormittag. Am Samstagnachmittag kaufe ich um 15.30 Uhr ein neues Handy. Mit einer roten Hülle, damit ich es nie, nie, nie mehr liegen lasse. Der nette Verkäufer im Swisscom-Shop in Thun, eingeweiht ins Malheur, lächelt verständnisvoll.

Kaum zu Hause, wird das neue Handy mit dem Computer synchronisiert. Vorab kurz E-Mails checken. «Der SBB-Fundservice hat Ihren verlorenen Gegenstand gefunden. Sie können ihn ab 15. 11. 2015 12:47 am Bahnhof Thun abholen.» Eingegangen war die Nachricht um 15.35 Uhr. Mit dem Computer unter dem Arm gehts sofort zurück zum Swisscom-Shop. Der Verkäufer schmunzelt, als ich ihm die Meldung zeige: «Kein, Problem, wir wickeln alles retour ab.» Service au Public vom Feinsten. 

Danke, Swisscom! Danke, SBB! 

PS: 2014 wurden laut SBB-Statistik 12 547 Handys gefunden – und 8499 wieder ihren Besitzern zugestellt.