Im August bestellte ein K-Tipp-Leser aus Schwyz bei Campz.ch, einem Shop für Outdoor-Ausrüstung, eine Segeljacke für 340 Franken. Er zahlte im Voraus. Zwei Tage später erhielt er per E-Mail die Versandbestätigung. Die Jacke traf nie ein. Der Kunde erreichte Campz tele­fonisch nicht. Er beschwerte sich per E-Mail. Es dauerte noch sechs ­Wochen, bis er das Geld wieder hatte. 

Andere Leser berichten auf der K-Tipp-­Be­schwerdeplattform Reklamation.ch von ähn­li­chen Erfahrungen mit Campz:

Kundendienst ist telefonisch nicht erreichbar. 

E-Mails werden nicht beantwortet.

Trotz Versandbestätigung trifft Ware nicht ein. 

Für Retouren oder Stornos erhalten Kunden eine Bestätigung, die Rückzahlung sei erfolgt – bloss warten sie vergeblich auf das Geld. Es wird erst nach mehrfachem Nachhaken überwiesen.

Zwischen einer Leserin aus Biel BE und Campz gingen 26 E-Mails hin und her. Es ging um 60 Franken für einen Rucksack, den sie 2019 bestellt hatte. Am nächsten Tag stornierte sie. Erst nach neun Monaten hatte sie ihr Geld wieder.

Geduld zeigen musste auch eine Leserin aus Winterthur ZH. Zweimal erhielt sie von Campz die Bestätigung, dass ihr Fr. 329.20 zurück­erstattet worden seien. Das stimmte nicht. Nach fünf Monaten schickte sie einen eingeschriebenen Brief an den Geschäftsleiter der Mutterfirma Internetstores. Wenige Tage später hatte sie ihr Geld.

Eine Sprecherin von Internetstores erklärt, wegen der Corona-­Pandemie sei der telefonische Kundendienst eingestellt. Grund für die schleppenden Rückzahlungen seien technische Pro­bleme. Der Vorwurf, es würden E-Mails nicht beantwortet und unrichtige Versandbestätigungen verschickt, sei unverständlich: «Diese Prozesse laufen automatisiert ab.»