Die TV-Sendung «Kassensturz» hat 15 häufig verkaufte Weine aus den grossen Schweizer Anbaugebieten auf Pestizide untersuchen lassen. Darunter waren neun Rotweine, fünf Weissweine sowie ein Rosé.

Das Labor fand in zwölf Weinen Pestizidrückstände. Jede zweite Flasche enthielt fünf oder mehr Pestizide. Das ist heikel, weil sich die Substanzen gegenseitig verstärken können. Im Tessiner Merlot «Selezione d’Ottobre» der Fratelli Matasci, den es bei mehreren Händlern gibt, stellten die Experten sogar neun verschiedene Rückstände fest. In zwei Rotweinen fand das Labor zudem Rückstände von Carbendazim. Dieses Pilzvernichtungsmittel ist seit 2018 verboten. Betroffen sind der «PN Pinot Noir» aus dem Aldi sowie der «Stadtvögtler Maienfelder» aus dem Denner. Einzig die drei Bio-Weine enthielten keine Pestizide, darunter der «Naturtalent» mit Cabernet-Jura-Trauben.

Cabernet Jura gehört zu den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten. Bei den meisten Rebsorten ist der Pestizideinsatz Alltag. Denn Trauben sind empfindlich. Deshalb greifen viele Winzer zur Chemie. Das zeigte bereits ein K-Tipp-Test vor sechs Jahren mit Weinen aus Italien, Spanien, Frankreich, Österreich und der Schweiz: Damals waren 28 von 30 Weinen mit Pestizidrückständen belastet (K-Tipp 1/2015). Schweizer Rotweine schnitten am schlechtesten ab.

Weine ohne Pestizide

  • Domaine de Marcins (Fr. 10.50, Coop, Chasselas, 2019)
  • Naturtalent (Fr. 17.95, Coop, Cabernet Jura, 2019)
  • Domaine des Coccinelles (Fr. 17.95, Coop, Pinot noir, 2019)