K-Tipp-Leser Jeremias Burch bestellte am 8. Januar beim Internetshop Electrolymp in ­Rickenbach TG einen Kühlschrank. Den Preis von 469 Franken zahlte er im Voraus. Auf der Website versprach Electrolymp eine Lieferfrist von 4 bis 10 Tagen. Doch der Kühlschrank traf nicht ein – und Informationen zur Lieferverzögerung erhielt Burch nicht. Nach knapp zwei Monaten hatte er ­genug: Er stornierte die Be­stellung am 19. Februar und verlangte die Rückerstattung. Seither wartet er auf sein Geld. 

Jeremias Burch ist einer von vielen Kunden, die sich auf der Plattform Reklamation.ch über die Thurgauer Firma beschwert hatten. Von ­einem professionellen Versandhändler erwarte er, dass dieser jederzeit über den Stand einer Bestellung im Bilde ist.

Electrolymp sagt, Informationen über Lieferschwierigkeiten würden sie nur erhalten, wenn sie aufgrund von Kundenbeschwerden selber bei ­ihren Lieferanten nachfragten. Ein eigenes Lager hat die Firma nicht. Electrolymp ist ein Vermittler, leitet Bestellungen also bloss an ­Lieferanten oder Hersteller weiter. Auf die ­Frage, warum Kunden über Lieferverzöge­rungen nicht oder nur vage informiert werden, schreibt ­Geschäftsführer Toni Varis: «Das ist leider nicht so einfach und kann auch nicht ­automatisiert werden.» In den AGBs der Firma heisst es: «Lieferzeitangabe ohne Gewähr.»

Und das sagt Electrolymp zur verzögerten Rückerstattung: «Durch die negativen Rezen­sionen, vermutlich auch auf Reklamation.ch, stornieren die Kunden Bestellungen nun viel schneller. Es gab deshalb sehr viele Rückzahlungen und diese sind wir am Aufarbeiten.»

So funktioniert Reklamation.ch 

Konsumenten deponieren eine Beschwerde, die betroffene Firma kann darauf individuell reagieren – und der Kunde bewertet dann den Service.