Die Schweiz sollte sich von Kanada eine ­Scheibe abschneiden. Im Sommer verbrachte ich dort ­meine Ferien – und war beeindruckt vom Service public. Schon die Ankunft am ­Flughafen von Calgary war ein Erlebnis. Rentner mit weissen Cowboyhüten empfingen uns mit einem Lachen im Gesicht und gaben zu allem und jedem ­Auskunft. 

Während ich am Zürcher Flughafen auf der ­Suche nach den Toiletten über zwei Etagen ­irrte, waren die «Restrooms» überall gut aus­geschildert. Ich fand sie sofort. 

Sehr gut gefielen mir auch die vielen Sitz­gelegenheiten im öffentlichen Raum, sowohl in Kanada als auch in den USA. In Parks, auf ­Plätzen und an Aussichtspunkten gibt es überall Tische und Stühle zum Ausruhen oder Pick­nicken, teilweise sogar Liegestühle. Und die sind auch noch sauber und gepflegt. Von ­morschen Bänken keine Spur. Dazu hat es erst noch gut gelagertes Holz an den Feuerstellen.

Städtische Angestellte sind im Dauereinsatz. Sie leeren die Abfallkübel, wischen sogar die Tische ab. Überhaupt ist die Sauberkeit erstaunlich. Wer Abfälle liegen lässt, riskiert für dieses ­«Littering» eine saftige Busse: 1000 Dollar!  Noch dazu herrscht vielerorts im öffentlichen Raum ein Rauchverbot. Das dürfte ebenfalls für mehr Sauberkeit sorgen. 
 
Wieder in der Schweiz, bietet sich ein anderes Bild. Am Zoll drängen sich die Menschen, vor dem SBB-Ticketschalter gibt es eine 30 Meter lange Warteschlange. Und Cowboys, die sich um hilflose Touristen kümmern, sucht man ­vergeblich.