Zimmerpflanzen bieten weit mehr als ästhetische Vorteile. Grünpflanzen erhöhen beim Menschen nicht nur das allgemeine Wohlbefinden. Sie wirken sich auch positiv auf Leistungsfähigkeit, Stressabbau, Konzentration und Kreativität aus (siehe PDF). Dies belegen mehrere wissenschaftliche Studien, unter anderem von der US-Raumfahrtsbehörde NASA.
Viele Blätter erhöhen die Luftfeuchtigkeit
Ideal sind Pflanzen fürs Wohnklima. Vorausgesetzt, sie werden regelmässig gegossen, geben sie den Grossteil des Wassers wieder an die Umgebungsluft ab. Diese natürliche Luftbefeuchtung beeinflusst die Gesundheit ganz direkt: Denn in geheizten Räumen kann die relative Luftfeuchte schnell einmal unter den kritischen Wert von 30 Prozent sinken. Dies setzt Atemwegen und Schleimhäuten zu und macht sie anfällig für Bakterien und Viren. Darüber hinaus schadet trockene Luft auf Dauer auch Holzfussböden, Möbeln und insbesondere Antiquitäten.
Besonders Pflanzen mit sehr vielen Blättern, etwa Zyperngras (Papyrus), helfen, die Feuchtigkeit der Raumluft im empfohlenen Bereich zu halten. Damit die Pflanze möglichst viel Wasser verdampft, sollte sie – am besten als Hydrokultur – stets mit den Wurzeln im Wasser stehen. Experten empfehlen eine mittelgrosse Pflanze pro 12 Quadratmeter.
Allgemein gilt: Je mehr Grünzeug, desto besser die Raumluft. Schon drei bis fünf grössere Zimmerpflanzen sorgen in einem Raum mit ca. 30 m2 für die verbesserte Luftfeuchtigkeit von 45 bis 55 Prozent. Denn ein 1,50 m grosser Papyrus gibt pro Tag bis zu 2 Liter Wasser an seine Umgebung ab (siehe Tabelle: «Gute Luftbefeuchter»).
Pflanzen als Staubfilter
Staubhaltige Luft kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Luftfeuchtigkeit hilft, den Staub aus der Luft zu filtern. Dieser sinkt zu Boden oder lagert sich auf den Blättern der Pflanzen ab. Damit sie nicht darunter leiden, sollten sie regelmässig und je nach Blattgrösse lauwarm geduscht oder feucht abgewischt werden (siehe Tabelle: «Gute Staubbinder»).
Gewächse, die Schadstoffe abbauen
Pflanzen können sogar Wohngifte abbauen, zum Beispiel Formaldehyd, Benzol und Trichlorethylen. Das belegen NASA-Studien und solche des aufs Raumklima spezialisierten National Service Center for Environmental Publications. Die Chemikalien lösen sich zumeist aus Möbeln, Wandfarben und -verkleidungen sowie Bodenbelägen. Ab einer gewissen Konzentration können sie Beschwerden wie Schwindel, Kopfweh und Allergien verursachen.
Schädliche Substanzen können auch von draussen in die Räume eindringen. Das gilt speziell für Gebäude in der Nähe vielbefahrener Strassen. Kohlenmonoxid zählt ebenfalls zu den Raumgiften, die Pflanzen mittels ihrer Blätter, Wurzeln und Mikroorganismen im Boden unschädlich machen können. Zu den Alleskönnern unter den Pflanzen zählen Efeu, Einblatt und Grünlilie: Sie absorbieren Schadstoffe besser als viele andere Pflanzen (siehe Tabelle: «Pflegeleichte Pflanzen»)
Wichtig: Mit Pflanzen allein lässt sich schadstoffbelastete Luft nicht in gesunde verwandeln. Regelmässiges und gründliches Lüften sind unabdingbar.
Immer wieder heisst es, Pflanzen gehörten nicht ins Schlafzimmer. Es ist zwar richtig, dass die meisten Pflanzen in der Nacht Sauerstoff verbrauchen. Die Menge ist jedoch zu gering, als dass sie den Schlaf oder gar die Gesundheit negativ beeinträchtigt. Allerdings sollte man die Luftfeuchtigkeit – am besten mit einem Hygrometer – im Auge behalten. Steigt sie langfristig über 60 Prozent, kann sich Schimmel bilden. Auch sollte man Pflanzen auswählen, die bei für Schlafräume empfohlenen Temperaturen um 18 Grad gut gedeihen (siehe Tabelle: «Gute Sauerstoffspender»)