Kürzlich habe ich im Fernsehen gesehen, dass Sie als Chef der Schweizerischen Post interviewt wurden. Sie sagten: «Wir haben die beste Grundversorgung der Welt.» Donnerwetter, dachte ich, Sie haben die Übersicht. Wo es doch auf der Welt rund 200 Länder gibt. Doch dann begann ich mich zu fragen: Was heisst das? Das dichteste Filialnetz? Die schnellste Zustellung? Die niedrigsten Preise? Die kleinste Fehlerquote?

Sie doppelten gleich nach: «Wir haben die beste Qualität der Welt.» Sie hätten mit dem Eigenlob ruhig weiterfahren können:

Denn die Post hat die besten Drohnen der Welt. Bisher sind erst zwei abgestürzt – eine in den Zürichsee, eine in den Wald.

Die Post hat die besten Lieferroboter der Welt. Leider schaffen sie es nicht immer bei Grün über die Strasse. Und auch Randsteine sind oft unüberwindbare Hindernisse. Und einen menschlichen Begleiter brauchts auch, der bei Problemen helfen kann.

Die Post hat die besten selbstfahrenden Postautos der Welt. Dass sie auch mal andere Lieferwagen rammen? Das sind Kleinigkeiten.

Die Post hat die beste Auslandstrategie der Welt. Zwar hat sie mit Car postal France über die Jahre ein paar Dutzend Millionen verloren. Aber so haben die Franzosen an der besten Grundversorgung der Welt teilhaben können.

Die Post hat die besten Subventionsjäger der Welt. Sie haben Bund, Kantonen und Gemeinden rund 200 Millionen abgeknöpft. Zugegeben: Die Behörden ermitteln. Die Postauto-Chefs mussten gehen. Und die Post-Chefin auch.

Aber dank deren Abgang sind Sie, Herr Cirillo, ja an die Spitze der Post gelangt. Pro Jahr werden Sie allerdings nicht einmal eine Million Franken erhalten. Der Chef der Deutschen Post zum Beispiel kassiert 11 Millionen. Warum also bekommen Sie nicht den besten Lohn der Welt?