Unter dem Motto «Generation M» gibt sich die Migros gerne nachhaltig. «Mit ­verbindlichen Versprechen übernimmt die Migros Verantwortung zugunsten der ­kommenden Generationen», verkündet der Grossverteiler vollmundig auf seiner Website.

So verspricht die Migros dem kleinen Nick, den Stromverbrauch bis zum Jahr 2020 um 10 Prozent zu reduzieren. Und das Mädchen Manon darf sich über 1 Milliarde Franken freuen, die der Detailhändler bis 2020 in ­Freizeit, Bildung und Kultur investieren will.

Das ist schön und gut – doch wenn es um den eigenen Umsatz geht, kümmert den Detailriesen das Wohl künftiger Generationen herzlich wenig. So preist die Migros in einem Werbeprospekt, der jüngst in den Briefkästen von Cumulus-Kunden ­landete, neue Schokofrühstücksflocken und Schokobiscuits an. Diese basieren auf Banago, dem laut Migros «kultigen Kakaogetränk».

«Weil man von Gutem nie genug bekommen kann, sind neu auch Biscuits und Cerealien von Banago in Ihrer Migros erhältlich», jubiliert der Grossverteiler und verspricht: «Wo Banago drauf steht, ist viel Schokolade drin.» Daraus folgert die Migros: «Kein Wunder, können Kinder von diesen ­Biscuits nicht genug kriegen.»

Tja, das ist wirklich kein Wunder. Die Eltern wissen doch nur zu gut, wie schwierig es ist, dass sich Kinder nicht nur mit Süssem ­vollstopfen. Die Kleinen lechzen geradezu nach allem, was Zucker drin hat. Doch klar ist leider auch: Zu viel Zucker ist ungesund, er kann krank und dick machen.

Deshalb mein Wunsch, liebe Migros: Versprich Nick und Manon, dass du schon im Jahr 2016 wenigstens eine Mitverantwortung für ihre Gesundheit übernimmst. Das kostet dich keinen Rappen. Sonst wäre es kein Wunder, wenn ich künftig einen grossen Bogen um deine Läden machte.