Ranglisten können durchaus nützlich sein. Zum Beispiel im Fall von Produktetests: Man kann auf einen Blick Top-Ware von Flop-Angeboten unterscheiden. Das erleichtert die Auswahl und schützt vor Fehlkäufen. Denn die Kriterien der Beurteilung sind klar.

Es gibt aber auch weniger nützliche Ranglisten: etwa die der angeblich «besten Airlines» oder der «besten Hotels». Redaktionen publizieren solche Listen inzwischen fast so häufig wie den Wetter­bericht. Und sie kommen, je nachdem, von wem und nach welchen Kriterien die Listen verfasst wurden, zu ganz unterschiedlichen ­Resultaten. Nicht selten stammen die Hit­listen aus der ­Feder eines einzigen selbst­ernannten ­Experten, dessen Unabhängigkeit von der ­beurteilten Branche mehr als fraglich ist.

Noch fragwürdiger sind Rankings, bei denen man sich unweigerlich die Frage stellt, warum sie eigentlich gemacht wurden. Aufstellungen wie «Die 300 Reichsten der Schweiz» der ­Zeitschrift «Bilanz» und «Die 500 wichtigsten Intellektuellen des deutschsprachigen Raums» der Zeitschrift «Cicero», «Die 100 inspirie­rendsten Menschen der Welt» des Magazins «OOOM» oder «Die 15 wichtigsten Denker der Schweiz» der «Basler Zeitung» sollen wohl ­einfach neugierig machen und die Auflage ­ankurbeln.

Doch wozu um Himmels willen sollen Rankings zu den Preisen von Weihnachtsbäumen in ­Europa dienen, zur Beliebtheit von Zahlungs­arten bei der Internet-Reisebuchung, zur Qua­lität von Werbespots der Adventszeit und zu den ­Kosten für das Spülen nach dem Toilettengang in der Schweiz? Dies ist nur eine kleine Auswahl der Hitlisten, die den K-Tipp in den letzten ­Wochen erreicht haben.

Die Antwort: Bestenfalls als Grundlage für eine Rangliste der überflüssigsten Rankings der Welt.