Anfang Dezember wars, als meine Frau die dreibändige Jubiläumsausgabe von «The Lord of the Rings» (Der Herr der Ringe) als Weihnachtsgeschenk für ihren Neffen bestellte – im Internet, bei Exlibris.ch. Man ist ja modern. Und preisbewusst.

Doch das Werk schaffte es nicht mehr vor Weihnachten zu uns nach Hause. Es traf erst Anfang Januar ein. Und auch dann nur zu zwei Dritteln: Band 2 der Trilogie fehlte im Paket. Im elektronischen Bestelldossier hiess es dazu lapidar: «Artikel in Beschaffung, Releasedatum: 01.01.2099».

Das war nicht gerade ermutigend. Zwar hatte sich der Beschenkte damit abgefunden, auf das fehlende Buch noch etwas länger warten zu müssen – aber gleich 85 Jahre lang? Also fragte meine Frau bei Ex Libris nach, was es mit diesem Releasedatum auf sich habe und wann denn nun Band 2 geliefert werde.

Die Antwort des Kundendienstes kam nach vier Tagen. Sie lautete: «Besten Dank für Ihre Nachricht. Wir haben den Liefertermin mit unserem Lieferanten abgeklärt. Dieser teilt uns mit, dass der Titel leider restlos ­vergriffen ist. Aus diesem Grund können wir das Buch bedauerlicherweise nicht mehr für Sie beschaffen.»

Meine Frau pflegt nicht so leicht aufzugeben: Ganz altmodisch besuchte sie unsere ­Quartierbuchhandlung, schilderte ihr Problem, konnte den angeblich «restlos ver­griffenen Titel» bestellen – und schon fünf Tage später abholen. 

Dass der Band im Quartierbuchladen ein paar Franken mehr kostete als bei Ex Libris, war ihr egal. Denn eine zweibändige Trilogie macht auch dann nicht wirklich Freude, wenn man sie zum Hammerpreis erhält.