Bin ich froh, dass die SRG viele Sportveran­staltungen gleichzeitig auf drei Fernsehsendern überträgt! So kann ich mich bei den Romands auf RTS deux oder bei den Tessinern auf RSI la due bestens informieren. Und ich entgehe den Plaudertaschen von SRF zwei.

Wie die Deutschschweizer tönen? Der Reporter von SRF sagt: «Er hat einen Riesenmotor unter der Haube.» Um welche Sportart es sich dabei handelt? Sie meinen bestimmt: Autorennsport. Doch Sie liegen falsch. Das Zitat stammt von ­einer Langlauf-Übertragung. Was der «Motor» ist? Vielleicht das Herz. Und die «Haube»? Wohl der Brustkasten.

Nächstes Beispiel: «Wir warten darauf, dass er seinen Diesel anwirft.» Wenn Sie wieder an Rennwagen denken, liegen Sie abermals falsch. Es geht um einen besonders ausdauernden Langläufer. Über einen, dem die Kräfte ­schwinden, sagt der SRF-Reporter: «Er hat ­keine Körner mehr.» 

Aber jetzt: «Er muss aufpassen, dass er den Motor nicht überdreht und nicht in den roten Bereich kommt.» Endlich ein Autorennen? Nein, wieder nicht. Diesmal geht es um ein ­Velorennen.

Immerhin: Manchmal geht es auch ohne ­Motoren: «Er liegt zur Pause zwei Längen ­zurück.» Der Schwimmer? Nein, wieder falsch. Es ist der FC Basel. Und die zwei «Längen» sind zwei Tore. Dann und wann wirds sogar ­philosophisch: «Jetzt müssten sie ein bisschen Zeit von der Uhr nehmen.» Gemeint sind die Schweizer Handballer. Und die Empfehlung ­lautet: Zeit schinden.

Aber ich will ja nicht ungerecht sein. Die Re­porter von Eurosport können ihren SRF-Kollegen durchaus das Wasser reichen. Als ich ein ­Velorennen schaute, hörte ich: «Die Maschinen sind auf Vorwärtsbewegung getrimmt.» Zum Glück nicht auf Rückwärtsbewegung!