Das Unheil nahm vor einem Jahr seinen Lauf: Die Kreditkartenfirma Bonuscard hatte damals noch viele zufriedene Kunden. Denn sie erliess ihnen ab einem Umsatz von 300 Franken die Jahresgebühr. Doch dann versuchte Bonuscard plötzlich, den Kunden «Gold»- oder sogar «Exclusive»-Karten unterzujubeln. Kostenpunkt inklusive Partnerkarte: 216 beziehungsweise 324 Franken pro Jahr.

Die Redaktion und die Rechtsberatung des K-Tipp wurden in der Folge regelrecht überschwemmt mit Anfragen von Ratsuchenden. Deshalb berichtete der K-Tipp seit einem Jahr wiederholt über die Machenschaften von ­Bonuscard. Vor allem auch, weil Bonuscard ­immer wieder Mahnungen und sogar Betreibungsandrohungen verschickte. Und zwar auch dann, wenn gar kein Vertrag über die neuen Karten zustande gekommen war.

Kürzlich erhielt ich als Verfasser dieser Artikel ein E-Mail von Bonuscard. Ich hätte, stand da, «in rufschädigender Art und Weise in mehreren Artikeln den Sachverhalt unvollständig und ­irreführend abgebildet». Und ich wurde «in aller Deutlichkeit» aufgefordert, mein «rufschädigendes und herabsetzendes Vorgehen unverzüglich zu unterlassen». Zudem machte mich ­Bonuscard darauf aufmerksam, dass mein ­Verhalten «sowohl schadenersatzrechtliche ­als auch strafrechtliche Relevanz» habe. 

Ich sah mich schon in einer Einzelzelle auf dem Thorberg oder in der Pöschwies.

Der K-Tipp wird sich von derlei Drohungen nicht einschüchtern lassen. Solange Bonuscard von seinen Kunden ungerechtfertigt Gebühren verlangt, wird der K-Tipp diese Praktiken kritisieren. Und nebenbei, werte Bonuscard-Verantwort­liche: Euren Ruf habt Ihr selbst beschädigt. Die Konsumentinnen und Konsumenten haben gemerkt, dass die Bonuscard zur Maluscard geworden ist.