Im Manor an der Zürcher Bahnhofstrasse rissen sich die Schnäppchenjäger im Totalausverkauf gegenseitig die Beute aus den Händen. Vor allem, so stand es im «Tages-Anzeiger», in der Haushaltsabteilung. Ende Januar schloss das Traditions-Warenhaus. Seither habe ich ein Problem. 

Für Einwohner der Innenstädte – nicht nur in Zürich, auch in Bern, Basel, Genf, Luzern und St. Gallen – wird es immer schwieriger, Alltagsgegenstände einzukaufen. Kleiderläden gibt es wie Sand am Meer. Auch für Handtaschen, Smartphones, Yoga-Outfits oder Delikatessen ist die Auswahl gross. Aber Nähfaden, einen Schrubber oder ein Wachstischtuch, um den Pizzateig auszuwallen? Solche profanen Dinge sind in den durchgestylten Shops der Städte Mangelware, seit 2003 der ABM und zwei Jahre später auch die Epa von Migros beziehungsweise Coop geschluckt wurden. 

Und jetzt schliesst also in der Zürcher City auch noch der Manor mit seiner gutbestückten Mercerie-Abteilung. Wachstischtücher, das habe ich mittlerweile herausgefunden, verkauft immerhin Madal Bal, dieser Esoterikladen mit den tiefenentspannten Mitarbeitern. Dort fühlt man sich zuweilen in die alte Epa zurückversetzt. 

Letzte Bastion für praktischen Haushaltsbedarf ist der St. Annahof. So heisst das Coop-Warenhaus an der Bahnhofstrasse. Dort finde ich ziemlich sicher passenden Nähfaden. Und wahrscheinlich auch einen Bodenschrubber. Die Frage ist nur, wie lange noch.