Manchmal sind die Schlangen im Coop so lang, dass ich befürchte, die Milch im Einkaufswagen sei verdorben, bevor ich an der Kasse bin. Dann entschliesse ich mich, die Ware am Self-Checkout selbst zu scannen. Obwohl ich weiss, dass ich damit Stellen beim Kassenpersonal gefährde.

Ich bin es also durchaus gewohnt, beim Einkaufen mitarbeiten zu müssen. Trotzdem wunderte ich mich letzthin über die digitalen Hello-Family-Bons. Seit fünf Jahren gewährt Coop den Mitgliedern des Hello-Family-Klubs verschiedenste Rabatte.

Anfangs war das eine einfache Sache: Karte an der Kasse zeigen und profitieren. Dann hiess es: Rabatt-Coupons ausdrucken. Und jetzt: Im Internet anmelden, Bons aktivieren. Aber höchstens fünf. Und innert 48 Stunden einlösen. Sonst verfallen sie. Inzwischen muss ich also nicht nur mitarbeiten, wenn ich in der Schlange nicht versauern will, sondern auch, wenn ich Rabatte erhalten möchte.

«Warum so kompliziert?», fragte ich Coop. Die Details erspare ich Ihnen. Die Kurzfassung der Antwort lautet: Die Computer sind schuld. – Kein Wunder, dass die Kunden auf Coopzeitung.ch negative Kommentare hinterlassen. Und zwar ausschliesslich negative!

«Wir finden das auch nicht optimal», schreibt Coop. Und weiter: «Wir arbeiten an Lösungen.» Aber: «Das ist eine ungeheure Datenmenge.» Und weil die Computer mit der Datenmenge nicht klarkommen, muss ich vor jedem Einkauf irgendwelche Bons aktivieren – oder halt auf die Rabatte verzichten.

Liebe Coop-Leute: Fahrt fort mit euren Neuerungen. Programmiert doch eine App, mit der ich schon von zu Hause aus ankündigen muss, was ich einkaufen möchte. Stellt ein paar Orangen ins Getränkeregal. Den Saft kann ich im Laden selbst pressen. Und das Brot in eurer Backstube eigenhändig backen.