«Für mich ist das ein klassisches Nepp-Angebot», schreibt ein verärgerter Leser dem K-Tipp. Er wollte im Dezember auf der Internetseite des Reisekonzerns Tui Suisse ein zweiwöchiges Arrangement für vier Personen in der Dominikanischen Republik buchen. Kosten: knapp 4000 Franken. 

Doch im Verlaufe des Buchungsprozesses hiess es plötzlich: «Der aktuelle Preis hat sich geändert und beträgt jetzt 9732 Franken.»

Dass sich bei Reisebuchungen im Internet die anfangs präsentierten Preise plötzlich erhöhen können, ist nicht neu. Als K-Tipp-Redaktor habe ich schon einige solche Beschwerden bekommen. 

Und das Ärgernis kommt nicht nur bei Tui vor. Der K-Tipp deckte schon 2010 mit einer Stichprobe bei diversen Reiseveranstaltern auf: Internetangebote gibts oft nicht zum Preis, zu dem sie auf der Startseite angeboten werden. Die Veranstalter machten hauptsächlich «technische Gründe» bei ihren Buchungssystemen für die Preisaufschläge verantwortlich.

Zum jüngsten Fall sagt Tui Suisse, man könne diesen leider nicht mehr nachvollziehen. Aktuell sei die Reise ausgebucht. Die Tui-Sprecherin bestreitet, dass es auf der Homepage Lockvogelangebote gibt. Dem Vorgang im Dezember liege vermutlich ein «technisches Problem» zugrunde, dessen Ursprung noch nicht bekannt sei. «An einer Verbesserung dieses Problems arbeiten wir kontinuierlich.»

Schön. Wenn auch alle anderen Reiseveranstalter hart arbeiten, ist das Problem der plötzlich steigenden Preise dereinst vielleicht sogar vom Tisch. 

Mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre befürchte ich allerdings, dass sich der Elan der Branche in Grenzen hält und es auch 2030 bei Buchungen im Internet noch oft heisst: «Der Preis hat sich geändert.»