2,2 Millionen: Fürstlicher Jahreslohn für einen schlechten Kundendienst

Die Groupe Mutuel ist wieder einmal ins Gerede gekommen. Diverse Tageszeitungen berichteten über den früheren obersten Chef des Krankenkassen-Verbundes: Pierre-Marcel Revaz habe im Jahr 2,2 Millionen Franken verdient. Seine beiden Stellvertreter hätten mehr als 1 Million Franken bezogen.

Vielleicht denken Sie jetzt: Was solls! 

Dafür haben die Herren gute Arbeit geleistet, und sie haben mit grossem persönlichem Einsatz dafür gesorgt, dass die Versicherten der Groupe Mutuel von einem guten Kunden­service profitieren können.

Weit gefehlt!

Das musste ein Kunde aus Zürich erfahren. ­Er hatte von der Groupe Mutuel eine Rück­vergütung zugut, doch die Kasse schickte seine rund 1200 Franken an einen falschen Empfänger. Kann ja mal passieren.

Der Kunde reklamierte – doch statt den Fehler umgehend zu korrigieren, schrieb ihm der Kundendienst tatsächlich, er müsse warten, bis der falsche Empfänger das Geld zurückgeschickt habe. «Sobald wir die Rückzahlung erhalten, werden wir Ihnen selbst­verständlich Ihr Geld vergüten. Bis dahin bitten wir Sie um Geduld.»

Immerhin: Nachdem sich der K-Tipp ein­geschaltet hatte, entschuldigte sich die Groupe Mutuel und versprach, die pendente Summe umgehend zu überweisen.

Der Brief schliesst übrigens mit einem sti­listischen Leckerbissen: «Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns die Möglichkeit geben würden, Ihnen zu beweisen, dass wir sehr bemüht sind, unseren Kunden Dienstleistungen von sehr hoher Qualität zu bieten.»