Die letzten paar Wochen waren nur schwer zu ertragen. Schon Ende Januar ging es los. Tag für Tag erhielt ich nervtötende E-Mails und Prospekte zugeschickt, die mich dazu ermunterten, meiner Liebsten am 14. Februar ein passendes Geschenk zu machen. Es wimmelte in den Werbeunter­lagen wie erwartet von roten ­Dessous, Pralinen in Herzform und Blumen in allen möglichen ­Variationen.

Ganz anders die Denner-­Werbung: Unter dem Titel ­«Valentins-Woche» und mit fünf ­roten Herzen verziert, warb die Titelseite des ­Denner-Werbeprospekts unter an­derem für eine 6,5-Kilo-­Wasch­mittel­packung Ariel Actilift, 100 Waschgänge.

Ich fragte mich, welcher Teufel die Werbeleute von Denner wohl ge­ritten hatte. Doch plötzlich leuchtete mir die Botschaft ein: Das Pulver für «100 Waschgänge» ist für uns Ehemänner gedacht! In ­manchen Fällen reicht nämlich ein Schoggiherz bei weitem nicht aus, um die ­Versäumnisse der ­vergangenen zwölf Monate ­wiedergutzumachen. Was hätte wohl meine Frau gesagt, wenn ich sie vor die Wahl gestellt hätte: zum Valentinstag ein Schoggiherz oder 100 von mir erledigte Waschgänge? Ich bin mir ziemlich sicher, was sie gewählt hätte.

Deshalb sorgte ich eilig dafür, dass meine Frau den Denner-­Prospekt gar nicht erst zu Gesicht bekam. Dafür gabs dann zum ­Valentinstag eine Menge Schoggiherzen.