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Vermutet habe ich es schon länger. Doch seit kurzem bin ich sicher: Für gewisse Leute ist das Auto mehr als nur ein technisches Hilfsmittel zur Fortbewegung. Sogar mehr als ein heiss geliebtes Spielzeug zum Zeitvertreib. Es ist für sie quasi ein Gegenüber auf Augenhöhe – auch intellektuell.
Wie sonst soll ich mir erklären, dass die Auto-Journalistin Nina Vetterli jüngst für die «SonntagsZeitung» einen Skoda Octavia interviewte? Darin stellt sie dem Wagen so spannende Fragen wie: «Skoda Octavia, Sie waren 2016 in der Schweiz nur das zweitmeist gekaufte Fahrzeug. Wurmt Sie das?» Oder: «Ich muss zugeben, dass mich Ihr Auftritt auf dem Handling-Kurs vorhin sehr beeindruckt hat. Was ist Ihr Geheimnis?»
Und die Antworten des Autos? Zum Fremdschämen – etwa wenn der Skoda sagt: «Die Schweizer mögen Leistung. Sie werden begeistert sein, wenn sie hören, dass mein Turbobenziner von 220 auf 230 PS erstarkt ist, ich den 0-auf-100- Sprint in 6,7 Sekunden absolviere und erst bei 250 Kilometern pro Stunde Schluss mache! Nun ja, beim Sport bin ich sehr emotional.»
Unklar bleibt, warum Nina Vetterli gerade den Octavia für ihr Interview auserkoren hat. Sollte dies den neusten Modellen von Seat, Ford oder Peugeot nicht passen, können sie der «Sonntags-Zeitung» ja einen Leserbrief schreiben.
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