Usain Bolt hat eigentlich eine einfache Aufgabe: Der weltweit schnellste 100-Meter-Läufer muss nur vom Start ins Ziel sprinten. Immer geradeaus. Auf einem Viertel der 400-Meter-Bahn. Meistens braucht er dafür keine 10 Sekunden.

Aber natürlich könnte Usain Bolt auch in die andere Richtung laufen. Eine Kurve, eine Gerade, eine Kurve – und 300 Meter später wäre er auch im Ziel. Nur halt aus der falschen Richtung. Und ein bisschen spät: Seine ­Gegner – die wären längst da.

Eine Bahnfahrt von ­Wa­len­stadt nach Mols ist eigentlich eine ebenso einfache Sache. In Walenstadt einsteigen. Zwei Minuten den See entlang fahren. In Mols wieder aussteigen.

Aber natürlich kann man auch in die andere Richtung fahren. Denn der Zug fährt einen Rundkurs über Sargans, St. Margrethen, Rorschach, St. Gallen, Herisau, Wattwil, Uznach und Ziegel­brücke. Umsteigen muss man nicht. Aber der Zug hält unterwegs 35-mal. Und er braucht für die Fahrt 2 Stunden und 56 Minuten.

Der Fahrplan auf www.sbb.ch schlägt diesen ­Reiseweg tatsächlich vor. Bolt käme wohl ins Irren­haus, wenn er in die falsche Richtung liefe. Die SBB­ hingegen wursteln einfach weiter, obwohl sie schon lange um die Mängel im ­Internet-Fahrplan wissen.