Fehlte die Gebrauchs­anleitung zur neuen Kaffeemaschine? Oder war die Lieferung des neuen Gestells für den Bastelraum nicht vollständig? Solche Mängel kann man künftig einfach über die Internetplattform Reklamation.ch beanstanden. So funktionierts:

  • www.reklamation.ch anwählen. Dort die Beanstandung direkt auf der Plattform eingeben und den Adressaten auswählen. Bereits sind die E-Mail-Adressen von über 2000 Unternehmen in der Schweiz verzeichnet. 
  • Die Kundenbeschwerde wird mit Namensnennung erfasst: Für das angeschriebene Unternehmen muss der Verfasser namentlich erkennbar sein, damit es die Reklamation bearbeiten kann. Der Name des Beschwerdeführers ist aber nur dann auf der Plattform einsehbar, wenn er damit einverstanden ist. 
  • Das entsprechende Unternehmen wird von der Plattform dann automatisch per E-Mail aufgefordert, zur Reklamation Stellung zu nehmen. Es muss seine Antwort nicht öffentlich zeigen. Transparenz bringt aber Glaubwürdigkeit.
  • Beispiele von bereits aufgeschalteten Beanstandungen:
  • Isa Fröhlin möchte bei Quelle.ch ein Bikini be­stellen. Ihre Konfektionsgrösse ist 38, manchmal 40. Beim Stöbern im Internetkatalog fällt ihr auf, dass ­Grösse-40-Bikinis 10 Franken mehr kosten als solche der Grösse 38. Ihre Frage an Quelle.ch: «Wie lassen sich die 10 Franken rechtfertigen? Am zusätzlichen Material kann es wohl kaum liegen.»
  • Anand Weber hat beim Elektronikhändler Digitec.ch Waren bestellt und diese mit Kreditkarte bezahlt. Digitec stellte ihm für die Zahlung mit Kreditkarte eine Gebühr von Fr. 1.35 in Rechnung. Seit dem 1. August dürfen Händler das nicht mehr  tun (saldo 13/15). Weber erwartet eine Rückerstattung und möchte von Digitec wissen, weshalb das Unternehmen weiterhin  eine solche Gebühr verlangt.

Schlechter Kundenservice wird auf Reklama­tion.ch ablesbar sein: Alle, die eine Beanstandung schreiben, können die Antwort bewerten. Ein Barometer zeigt, wie zufrieden die Konsumenten mit dem Kundenservice eines Unternehmens sind. 

Die Idee für die Plattform stammt von holländischen Konsumentenschützern. In den Niederlanden waren die Unternehmen zu Beginn skeptisch gegenüber dem neuen Service. Heute befürworten die meisten die Transparenz der Qualität des Kundendienstes.