Kürzlich machte mich ein K-Tipp-Leser auf «My Points» von Visana aufmerksam. Die Krankenkasse belohnt damit ihre Zusatzversicherten: Wenn sie sich viel bewegen, bekommen sie bis zu 120 Franken pro Jahr zurückerstattet.

Der Leser nimmt häufig an Orientierungsläufen teil, er ist oft mit dem Velo und zu Fuss unterwegs. «Die Voraussetzungen, um die 120 Franken zu erhalten, würde ich längstens erfüllen», sagt er. Aber das Geld wird er trotzdem nie bekommen. Denn er hat kein Smartphone.

«My Points» funktioniert so: Die Kunden können turnen, wandern, schwimmen, shoppen gehen – die absolvierten Schritte werden registriert und die verbrauchten Kalorien berechnet. Dafür gibt es Punkte. Und Ende Jahr eine Gutschrift.

Voraussetzung dafür ist aber, dass die Versicherten ein Smartphone besitzen. Oder noch besser eine Sportuhr, welche die Aktivitäten registriert. Dann müssen sie sich im Internet-Kundenportal der Visana anmelden. Sie müssen zudem eine App herunterladen. Und die Rechnungen müssen sie elektronisch statt auf Papier einreichen.

Doch damit nicht genug: Wenn die Versicherten auch noch Zusatzpunkte holen wollen, dann müssen sie für die Zusatzversicherung einen Mehrjahresvertrag unterschreiben. Und dann auch noch eine Hausratversicherung abschliessen. Sie müssen mit Lastschriftverfahren zahlen. Und am besten auch noch neue Kunden werben. 

Der Leser kauft übrigens kein Smartphone. Er hat auch keine Lust, Apps herunterzuladen, Daten über seine Aktivitäten zu liefern und damit Punkte zu sammeln. Gesund leben kann er auch so.