An einem Dienstagnachmittag im Januar: Vor den Fenstern des Sportmedizincenters «Balgrist Move>Meds» dunkelt es bereits. Doch davon lässt sich die fitnessbegeisterte Ingenieurin Martina De Giovanni Böni nicht beeindrucken. Sie hüpft auf dem Minitrampolin, macht eine Vierteldrehung nach links, dreht sich zurück in die Mitte und dann nach rechts.
«Kurzes, aber intensives Training»
Das «Springen mit einer Vierteldrehung» ist eine von zehn Übungen, die der Zürcher Fitnessberater Fritz Bebie für Leserinnen und Leser des Gesundheitstipp zusammengestellt hat. Martina De Giovanni Böni zeigt sie vor .
Eine weitere Übung heisst «Hüpfen im Twist»: Dabei drehen die Füsse beim Hüpfen nach links und der Oberkörper muss sich nach rechts richten. Dann umgekehrt: Füsse nach rechts und Oberkörper nach links.
Solche Übungen auf dem Trampolin sind ein ausgezeichnetes Training, um gleichzeitig Ausdauer, Kraft und Koordination zu fördern. «Das Trampolin eignet sich für ein kurzes, aber intensives Training», sagt Fritz Bebie. Wer alle zehn Übungen hintereinander ausführt, erreicht eine Trainingsdauer von etwa einer halben Stunde. Wer das mehrmals pro Woche wiederhole, so Bebie, sei gut trainiert und könne sich weitere sportliche Aktivitäten sparen – abgesehen von der Bewegung im Alltag. Das Training auf dem Trampolin eignet sich für alle, die gerne Sport treiben und keine Knie- oder Rückenprobleme haben. Der Vorteil: Man kann mit dem Gerät zu Hause trainieren, auch vor dem Fernseher.
60 Prozent aller Muskeln sind aktiv
Eine Studie von Sportmedizinern hat gezeigt: Leichtes Joggen an Ort auf dem Trampolin ist ein gutes Training für Herz und Kreislauf. «Es ist eine gute Art, sich fit zu halten», bestätigt Peter Schnorr, Sportarzt an der Sportclinic Zürich. Beim Hüpfen auf dem Trampolin seien rund 60 Prozent der Muskeln aktiv. Schnorr spricht deshalb von einem «vorzüglichen Ganzkörpertraining».
Ein Test, den Schnorr für eine Fernsehsendung durchführte, ergab zudem, dass langsames Laufen an Ort auf dem Trampolin wirkungsvoller ist als langsames Joggen im Freien. Heisst: Man leistet auf dem Trampolin deutlich mehr bei gleichem Trainingsaufwand.
Weiter bietet sich das Minitrampolin auch für das Training der Koordination an. Das bedeutet: Man lernt, Bewegungsabläufe besser aufeinander abzustimmen. «Die Koordination lässt sich mit den richtigen Übungen merklich verbessern», sagt Peter Schnorr.
Zusätzlich kann man auf dem Trampolin üben, sicher auf den Füssen zu stehen. Es fördert also die Standfestigkeit. «Deshalb setzen wir das Minitrampolin gerne nach einer Operation am Bewegungsapparat oder bei älteren Patienten ein, um Stürzen vorzubeugen», sagt Peter Schnorr.
In diesen Fällen sollte man das Trampolin nur in Begleitung einer Fachperson verwenden. Schnorr empfiehlt solchen Patienten ein leichteres Training. Beispiel: Man verlagert das Gewicht langsam von einem Bein auf das andere und hält den angehobenen Fuss dabei höchstens fünf bis zehn Zentimeter über dem Trampolin. «Wichtig ist, dass man zu jeder Zeit sicher stehen kann.»
Barfuss trainiert sichs am besten
Vor dem Training sollte man überprüfen, ob das Minitrampolin korrekt montiert und verriegelt ist (siehe Tipps). Das Gerät sollte genügend Abstand haben von Tischen oder Stehlampen: So stösst man bei einem allfälligen Sturz nicht gegen kantige Möbel. Achten Sie fürs Training auf eine leichte und bequeme Kleidung. Und: Barfuss trainiert man auf dem Minitrampolin am besten. Da das körperliche Training viel Sauerstoff verbraucht, empfiehlt es sich, nachher immer wieder gut durchzulüften.
Tipps - Minitrampolin: Das müssen Sie beachten
Der ideale Durchmesser eines Minitrampolins für zu Hause beträgt 110 bis 120 Zentimeter.
Achten Sie auf solide Schrauben: Sie müssen verstärkt sein.
Das Gerät hat vier bis acht Beine. Sie sind angeschraubt oder einklappbar.
Die Sprungfläche besteht aus einem Nylongeflecht. Für gesunde Sportler braucht das Minitrampolin eine härtere Bespannung. Ältere Personen oder Patienten nach einer Operation oder mit Gelenkbeschwerden sollten eine weichere benutzen. Lassen Sie sich beraten.
Einzelteile wie Federn usw. sollte man einzeln ersetzen können.
Ein Minitrampolin für die Fitness kostet etwa 170 Franken, ein Gerät für Rekonvaleszente und Patienten etwa 270 Franken.
Rüsten Sie Ihr Gerät mit Haltegriffen aus, wenn Sie Mühe haben mit dem Gleichgewicht.