Die Zeitung «20 Minuten» publizierte kürzlich ein Inserat von Mastercard. Der Kreditkartenherausgeber wirbt damit, er schütze die Gletscher. Unten im Inserat steht, wie das gehen soll: Mastercard kauft Abdeckungsfolie, die das Schmelzen der Gletscher bremsen soll. Jedes Mal, wenn Kunden bis Ende letzten Jahres mit der Mastercard zahlten, steuerten sie ein Stück Folie in der Grösse einer Mastercard bei.

Eine Kreditkarte ist 8,55 mal 5,4 Zentimeter gross. Das schützt die Fläche eines Gletschers von 0,00462 Quadratmetern. Für ­einen Quadratmeter Abdeck­folie musste ein Kunde also 217 Mal mit der Karte zahlen. Mastercard will höchstens 100 000 Quadratmeter abdecken. Das entspricht 0,01 Prozent der Schweizer Gletscher.

Ein Quadratmeter Folie kostet laut Experten um 5 Franken. Das heisst: Mastercard zahlte nur rund 2 Rappen an die Gletscherrettung, wenn ich bei einem Ein-kauf meine Mastercard zückte. Viel teurer ist ein Inserat in «20 Minuten». Ein einziges kostet laut aktuellem Tarif fast 63 000 Franken. Davon könnte Mastercard rund 12 000 Quadratmeter Folie kaufen. Ob das nicht ökologischer wäre, als die Kunden zum Shoppen zu verleiten? Doch dann könnte Mastercard halt keine Gebühren kassieren.