Fernseher heissen zum Beispiel «LG 43UK6400 mit webOS 4.0 (AI ThinQ)», Kühlschränke «OK OFK 2001 CH A2» und Computer «Acer ASP TC-885XEZ012  Desktop PC (Intel® Core™ i5)». Die Absicht hinter diesen Monsternamen: Sie sollen sehr ­technisch und wissenschaftlich tönen. Das erhöht möglicherweise das Vertrauen der Konsumenten in die Geräte.

Da lob ich mir die Hersteller von Ein­richtungsgegenständen, die ihren Produkten ­Namen geben, die man sich merken kann. Ich bin kein Psychiater. Aber ich denke, dass Menschen Sachen eher kaufen, wenn sie eine Beziehung zu ihnen knüpfen können. Und das funktioniert bei Namen besser als bei ­Ziffern und Buchstaben. Unsere Stühle etwa haben wir bei La Redoute gekauft. Sie heis­sen «Nordie». Das Migros-Besteck in unserem Haushalt hört auf den Namen «Manuelle», unser Klodeckel von Ikea heisst «Barbana» und der Tisch von Interio «Jack». Das ist die hohe Schule der Verkaufspsychologie – und erst noch transparent und konsumentenfreundlich.

Ich bin jetzt 42 Jahre alt. Mein Gedächtnis läuft nicht mehr so gut wie vor 20 Jahren. Manchmal fallen mir die Namen meiner ­vielen Neffen und Nichten nicht mehr gleich ein. Das ist mir jedes Mal peinlich. Umso mehr, da mir das bei unseren Stühlen noch nie passiert ist.

Ich möchte auch mit 82 noch halbwegs fit im Kopf sein. Deshalb laufe ich jetzt einmal in der Woche durch die Wohnung: Hallo ­«Toftan» (Ikea-WC-Bürste), hallo «Carlton» (Hängelicht aus dem Media-Markt), hallo «Luna» (Kochtopf Rikon) und hallo Anne (meine Frau).