Manchmal geht vergessen: Ältere Leute konnten ihre Schulpflicht problemlos ohne eine einzige Englischstunde absolvieren. Deshalb frage ich mich: Ist es klug, dass sich die Medien in der Coronakrise mit Vorliebe englischer Ausdrücke bedienen? Verstehen das alle? Dabei ginge es ja auch anders:

Statt vom «worst case» könnten wir ganz einfach vom «schlimmsten Fall» sprechen.

Wir müssten nicht ins «home ­office», sondern könnten «Heim­arbeit» leisten.

Die Kinder wären nicht im «home schooling». Sie hätten ­«daheim Unterricht».

Wer zu viel hamstert und dann Ware wegwirft, trüge nicht zum «food waste», sondern zur ­«Lebensmittelverschwendung» bei.

«Stay at home» hiesse: «Bleib zu Hause.»

Anstelle von «social distancing» könnten wir sagen: «Abstand halten.»

Nicht mal das eingedeutschte Wort «vulnerabel» ist nötig. Es bedeutet «verletzlich», «anfällig» oder «gefährdet».

Und wer kann schon zuverlässig den Unterschied zwischen ­«lockdown» und «shutdown» erklären?

Ich versuchs: «Lockdown» heisst «Sperrung». Es kann auch «Ausgangssperre» heissen. «Shut­down» bezeichnet ein «Herunterfahren», ein «Stilllegen». Klingt geordneter.

Vielleicht bräuchte die Schweiz ­einen «lockdown» für englische Ausdrücke.