Im Restaurant zählen die Details - «... isch es rächt gsi?»
Inhalt
Haus & Garten 1/2000
01.01.2000
Schlecht gegessen und schnodderig bedient? Und dafür erst noch viel bezahlt? Das muss nicht sein. K-Spezial zeigt auf, was eine gute Beiz ausmacht.
Wirte verdienen sich dumm und dämlich, so die landläufige Meinung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis in einem Restaurant hängt jedoch nicht nur von dem ab, was auf den Tisch kommt.
Was aber ist eine «gute» Beiz? Der Landgasthof mag verraucht sein und seltsame Stammgäste haben - aber das Essen ist bodenständig gut, ...
Schlecht gegessen und schnodderig bedient? Und dafür erst noch viel bezahlt? Das muss nicht sein. K-Spezial zeigt auf, was eine gute Beiz ausmacht.
Wirte verdienen sich dumm und dämlich, so die landläufige Meinung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis in einem Restaurant hängt jedoch nicht nur von dem ab, was auf den Tisch kommt.
Was aber ist eine «gute» Beiz? Der Landgasthof mag verraucht sein und seltsame Stammgäste haben - aber das Essen ist bodenständig gut, der Service tipptopp, und als Gast fühlt man sich wohl. Für einen Tagesteller (Schweinskotelett, Gemüse-Garnitur und Butterrösti) bezahlen Sie einen angemessenen Preis (in unserem Beispiel Fr. 25.50).
Szenenwechsel. In einer Stadt, über Mittag. Das Lokal ist rammelvoll, das Personal gestresst. Innert kürzester Zeit steht das Kotelett auf dem Tisch. Ebenso schnell haben Sie es gegessen. Was bleibt, ist nur noch der Wunsch: «zahlen» - und weg. Denn Sie haben das Gefühl, zu viel bezahlt zu haben.
Wirklich? Was die Ambiance anbelangt, vielleicht. Doch es ist zweierlei, wo sie essen. Die Nebenkosten eines Gastronomiebetriebes können rund einen Viertel der gesamten Kosten ausmachen.
Als Faustregel für die Preisberechnung gilt : Lage x Qualität des Essens x Service x Infrastruktur. Wenn man Ihnen Tiefkühlkost vorsetzt und dafür einen Preis wie für ein Frischwaren-Menü verlangt oder Sie für einen Liter Mineralwasser zehn Franken zahlen, dann ist das Wucher.
Wie aber kann man sich gegen «Abzockereien» zur Wehr setzen? Haben Sie keine Hemmung, sich beim Personal oder direkt beim Chef zu beschweren - und refüsieren Sie notfalls das Vorgesetzte!
Marko Müller
Womit machen Wirte Umsatz?
In einer durchschnittlichen Schweizer Beiz halten sich bei den Einnahmen Küche und Getränke in etwa die Waage. Resultate einer Umfrage der Gastrosuisse im Jahre 1998:
Küche - 50,9 %
Wein - 12,6 %
Kaffee/Tee - 12,6 %
Mineralwasser - 11,4 %
Bier - 9,1 %
Spirituosen - 2,3 %
Diverses - 1,1 %
Checkliste - Das zeichnet ein gutes Restaurant aus
- Beim Eintreten begrüsst man Sie.
- Man führt Sie an den Tisch.
- Das Personal ist nicht nur nett zu den Gästen, sondern geht auch miteinander höflich um.
- Tisch, Lokal und Toiletten sind sauber.
- Das Servicepersonal berät Sie und bedient Sie richtig.
- Die Aschenbecher werden oft geleert.
- Das Bestellte kommt in einer vernünftigen Zeit. Bei Verspätung spendiert man Ihnen einen Apéro.
- Die Teller sind bei Servicebeginn warm.
- Das Essen ist gluschtig präsentiert.
- Es gibt Stoff-Servietten.
- Sie erhalten ohne Umstände und gratis Hahnenwasser.
- Man serviert das Mineralwasser statt in der Literflasche in einer Karaffe.
- Das Personal schenkt Ihnen nach.
- Man fragt Sie höflich, wie das Essen geschmeckt hat.
- Das Personal verabschiedet Sie. Man hilft Ihnen in den Mantel.
- Man hält Ihnen die Türe auf.
- Man bedankt sich für den Besuch.