12 Franken pro Kilo verlangt die Migros für ihr «Herzbrot». Es enthält Haferkleie. Und dort hat es Beta-Glucan drin. Dieser Ballaststoff senkt den Cholesterinspiegel und ist deshalb gut fürs Herz. Das ist  wissenschaftlich erwiesen.

Doch aus wenig Ballaststoff schlägt die Migros viel Profit: Die 30 Gramm Haferkleie, die ein «Herzbrot» enthält, gibt es in der Migros auch für 17 Rappen zu kaufen – sogar in Bio-Qualität. Und abgesehen von der Haferkleie ist das «Herzbrot» nicht speziell gesund: Es enthält die maximale Salzmenge, die die Migros für Brote vorsieht: 1,8 Gramm pro 100 Gramm. Im Durchschnitt enthalten die Migros-Brote bloss 1,5 g Salz.

Viel Salz erhöht den Blutdruck – das wiederum ist schlecht fürs Herz. Die Migros teilte dem K-Tipp mit, das Salz sei «eine wichtige geschmack­liche Komponente». Den hohen Preis des Brots recht­fertigt sie damit, dass nur eine kleine Anzahl hergestellt werde.

Trotzdem lässt sich mit dem Hafer-Ballaststoff offenbar ein gutes Geschäft machen: 

Auch in die Blevita-Biskuits und Farmer-Müesli mischt die Migros Haferkleie, bedruckt die Produkte mit einem Herz-Logo und verkauft sie teurer als normale Biskuits und Müesli.

Dabei können Menschen mit hohem Cholesterinspiegel einfacher und günstiger etwas für ihr Herz tun: 

Mit 25 g Haferflocken (entspricht 2 gehäuften Esslöffeln) oder 15 g Haferkleie nimmt man gleichviel Beta-Glucan zu sich wie mit zwei dicken Scheiben «Herzbrot».