Reisen erweitert den Horizont, ­vergrössert das Wissen und ­fördert das Verständnis zwischen den Kulturen. Allerdings war ­Reisen schon einfacher als gerade jetzt. Selbst Europa lässt sich kaum mehr erkunden, seit die Angst vor dem Coronavirus fast alles blockiert. Umso wichtiger ist es, wenigstens den Blick weiterhin über die Grenzen schweifen zu lassen – damit die Gefangenschaft im eigenen Land nicht auch noch zu einer geistigen Blockade führt.

Der Redaktor ist da privilegiert. Denn sein elektronischer Brief­kasten ist sozusagen ein Tor zur Welt, landen darin doch fast täglich Meldungen aus aller Herren Ländern. So war in den vergan­genen Tagen etwa zu erfahren, dass die Menschen in Gross­britannien bei Auftritten ihrer ­beliebtesten Komiker pro Stunde durchschnittlich 3 Minuten und 3 Sekunden in einer Lautstärke von mindestens 60 Dezibel lachen. Dass während des Karnevals in Nizza normalerweise rund 100 000 Mimosen, Lilien und ­Margeriten auf Französinnen und Franzosen regnen. Und dass sich die Menschen in Irland selbst im Winter zum Meeresschwimmen treffen.

Nun ja, man muss nicht alles ­wissen, um andere Länder und ihre Bewohner zu mögen. Und manchmal wäre es vielleicht sogar besser, bestimmte Dinge nicht zu erfahren. Zum Beispiel, dass über die Hälfte von gut 5000 befragten Deutschen in den Ferien Sex im Pool haben möchte.