Günstige Gartengeräte finden
Ob Rasenmäher, Häcksler, oder Strauchscheren: Wer Gartengeräte nicht einfach beim erstbesten Händler einkauft, spart rasch einmal mehrere hundert Franken. Das zeigt ein Preisvergleich von Haus & Garten.
Inhalt
- Tabelle: 25 Gartengeräte und -maschinen im Preisvergleich
Haus & Garten 01/2013
13.03.2013
Gery Schwager
Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, die Gartenarbeit ruft. Sie macht aber wenig Spass, wenn man sich mit ungeeigneten oder defekten Werkzeugen und Maschinen abmühen muss. Darum sollte man bei Saisonbeginn einen Blick in den Gartenschopf werfen und schauen, ob das Gerätesortiment eine Auffrischung brauchen könnte. Bloss: Gartenhelfer sind oft ziemlich teuer. Motorgeräte kosten nicht selten mehrere hundert bis über tausend Franken. Es lohnt sich desh...
Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, die Gartenarbeit ruft. Sie macht aber wenig Spass, wenn man sich mit ungeeigneten oder defekten Werkzeugen und Maschinen abmühen muss. Darum sollte man bei Saisonbeginn einen Blick in den Gartenschopf werfen und schauen, ob das Gerätesortiment eine Auffrischung brauchen könnte. Bloss: Gartenhelfer sind oft ziemlich teuer. Motorgeräte kosten nicht selten mehrere hundert bis über tausend Franken. Es lohnt sich deshalb, vor dem Kauf die Preise zu vergleichen.
Haus & Garten hat genau das getan: In einer Stichprobe wurden in 12 Geschäften und 20 Internetshops die Preise von 25 Gartengeräten erhoben (siehe Tabellen). Neben Schweizer Läden waren auch deutsche Händler im Preisvergleich mit dabei.
Die wichtigsten Resultate:
Man kann viel Geld sparen. Die Differenz zwischen dem tiefsten und dem höchsten Preis betrug bei 10 der 25 Geräte zum Erhebungszeitpunkt über 100, zweimal gar über 600 Franken.
Beispiel Mähroboter R 40 Li von Gardena: Er kostete in mehreren Schweizer Läden 1990 Franken. Bei Hornbach im deutschen Binzen bei Lörrach gab es ihn für umgerechnet 1487 Franken. Zudem erhalten Kunden aus der Schweiz beim nächsten Ladenbesuch die deutsche Mehrwertsteuer (19 Prozent) zurück, wenn sie den im Laden erhältlichen Ausfuhrschein auf der Heimreise vom deutschen Zoll abstempeln lassen. Beträgt der Warenwert 300 Franken oder mehr, müssen sie zwar wiederum die Schweizer Mehrwertsteuer zahlen. Doch weil diese mit 8 Prozent klar günstiger ist, profitieren Schweizer Kunden nicht nur vom Preis-, sondern auch vom Mehrwertsteuergefälle. Den Gardena-Mähroboter erhielten sie damit unter dem Strich für nur 1350 Franken.
In Deutschland vor Ort einkaufen und das Gerät selber in die Schweiz importieren: Diese Variante führte bei sieben weiteren Gartenartikeln zum tiefsten Preis. Allerdings: Wegkosten sind nicht berücksichtigt. Wer also bloss wegen einer Gartenschere Dutzende Kilometer nach Deutschland und wieder zurück fährt, hat einen allfälligen Preisvorteil rasch verspielt. Zudem ist bei Elektrogeräten abzuklären, ob ein Adapter für Schweizer Steckdosen erforderlich ist.
Auch zwischen Schweizer Läden waren die Preisunterschiede teils beträchtlich: Der Holzspalter BT-LS 44 von Einhell etwa kostete bei Coop Bau + Hobby mit 399 Franken fast viermal so viel wie bei Jumbo, wo er zum Aktionspreis von 100 Franken angeboten wurde.
In der Stichprobe waren Garten- und Baumärkte in der Schweiz nur sechsmal günstigste Adresse. Die Schweizer Internetshops schafften das neunmal. Ihr Sortiment zu checken, kann sich also lohnen. Hinter diversen Internetshops stehen zudem reale Ladengeschäfte, so dass die Möglichkeit besteht, vorbeizugehen, sich beraten zu lassen und die Ware zu begutachten, bevor man zahlt.
Wer sich die Gartensäge oder den Rasentrimmer aber lieber nach Hause schicken lässt, sollte sich zuvor über die Versand- und allfällige weitere Zusatzkosten informieren. Diese können von Shop zu Shop und je nach Bestellvolumen erheblich variieren. So gibt es Läden, die ab einem gewissen Warenwert oder gar immer liefern, ohne Versandkosten zusätzlich in Rechnung zu stellen. Andere dagegen verteuern den Einkauf mit Kleinmengenzuschlägen.
Präzises Rechnen ist beim Einkauf in ausländischen Internet-shops gefragt. Zwar darf man auch bei dieser Variante die lokale Mehrwertsteuer abziehen. Doch die Versandkosten in die Schweiz sind meist recht hoch. Zudem müssen ab einem Warenwert (inklusive Versand) von umgerechnet Fr. 62.50 noch Verzollungsgebühren und die Schweizer Mehrwertsteuer berappt werden. Da löst sich manches Schnäppchen schnell in Luft auf.
Die Gartenschere Felco 2 zum Beispiel kostete in der Stichprobe bei Gartentechnik-Bremen. de ohne deutsche Mehrwertsteuer Fr. 41.60. Sie war damit günstiger als in der Schweiz. Versand (Fr. 43.30), Schweizer Mehrwertsteuer (Fr. 6.80) und Verzollungsgebühren (Fr. 14.55) liessen den Preis jedoch auf Fr. 106.25 schnellen – und den Preisvorteil wie Schnee an der Sonne schmelzen.
Preisvergleiche sollte man erst kurz vor einem Kauf machen. Denn die Preise verändern sich teils recht schnell – bei einigen Internetshops gar täglich.
Import grosser Geräte: Voranschlag verlangen
Eine Gartenmaschine im Ausland zu kaufen und selber in die Schweiz zu importieren, kann sich lohnen. Das hat sich in der Stichprobe in mehreren Fällen gezeigt – zum Beispiel beim Mähroboter und beim Rasentrimmer von Gardena sowie beim Elektro-Vertikutierer von Wolf.
Anders siehts häufig aus, wenn man sich ein grosses, relativ schweres und somit nicht per Post transportierbares Gerät liefern lässt. Haus & Garten hat vor Jahresfrist am Beispiel eines Kühlschranks veranschaulicht, mit welchen Zusatzkosten bei Beförderung und Einfuhr durch einen privaten Spediteur zu rechnen ist (siehe Ausgabe 1/12). Der Kühlschrank verteuerte sich durch Lieferkosten, Ausfuhrpapiere, Verzollungsaufwand des Spediteurs sowie Schweizer Zoll und Mehrwertsteuer von umgerechnet 1083 auf 1541 Franken.
Deshalb gilt: Verlangen Sie von Händler und Spediteur eine verbindliche Aufstellung der Gesamtkosten, bevor Sie bestellen.