Der «Kassensturz» berechnete zusammen mit der Vergleichsplattform Moneyland.ch die Kosten für 20 Kredit- und 20 Debitkarten, die für die Kunden beim Bezahlen über drei Jahre anfallen.
Für den Vergleich galten folgende Annahmen: In jedem der drei Jahre wurden 75 Einkäufe über insgesamt 2500 Franken mit Karte bezahlt. Nicht inbegriffen waren Bargeldbezüge am Automaten – die Gebühren dafür sind nämlich bei Kreditkarten sehr hoch («Saldo» 17/2022).
Kostendifferenz bis zu 130 Franken
Ergebnis: Die Differenz zwischen der günstigsten und der teuersten Karte betrug 128 Franken pro Jahr. Am besten fuhren Kunden mit der Kreditkarte Swisscard Cashback Cards Amex. Bei dieser werden dem Benutzer in den ersten drei Monaten 5 Prozent des Umsatzes rückvergütet, danach für jeden Einkauf 1 Prozent. Die Gutschrift erfolgt jeweils einmal im Jahr.
Weil Swisscard keine Jahresgebühr verlangt, überstieg das ausbezahlte Guthaben die Kosten Die Kunden hatten im Benutzerprofil des «Kassensturz» nach drei Jahren Fr. 33.30 pro Jahr mehr auf dem Kreditkartenkonto.
Bei zwölf weiteren Kreditkarten resultierte für die Kunden ebenfalls ein Plus. Bei der Poinz Swiss Loyalty Card Amex betrug das Guhaben Fr. 29.16 pro Jahr, bei der Spar Mastercard World und der Loeb Club Visa Karte je Fr 12.50 pro Jahr. Zum Vergleich: Der Einsatz der Visa/Mastercard Classic von Cornèrcard kostete die Kunden pro Jahr unter dem Strich Fr. 66.66. Bei der Visa/Mastercard Silber von Raiffeisen waren es Fr. 94.56 (gilt für Nichtgenossenschafter).
Kreditkarten: Hohe Zuschläge im Ausland
Der Vergleich des «Kassensturz» zeigt auch: Kreditkarten können beim Bezahlen von Einkäufen im Ausland hohe Kosten verursachen. Hier sind Debitkarten meistens die günstigere Alternative. Mit Debitkarten gibt es beim Einkauf in Fremdwährungen die geringsten Zuschläge. Das ergab Anfang Jahr ein Vergleich von «K-Geld» (1/2024).
Die besten Kreditkarten für Inlandeinkäufe, alle ohne Grundgebühr und mit ausbezahltem Guthaben:
- Swisscard Cashback Cards Amex: Fr. 33.30 Guthaben pro Jahr
- Poinz Swiss Loyalty Card Amex: Fr. 29.16
- Loeb Club Visa Karte: Fr. 12.50 Spar Mastercard World: Fr. 12.50
- Certo One Mastercard: Fr. 11.25
- Coop Supercard Mastercard/Visa: Fr. 8.25
- Ikea Family Kreditkarte: Fr. 8.25
- Manor World Mastercard: Fr. 8.25
- Migros Cumulus Kreditkarte Visa: Fr. 8.25
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Im Ausland besser die Debitkarte zücken – mit Ausnahmen
- Schweizer Touristen fahren in der Regel in Euroländern mit einer Debitkarte günstiger als mit einer Kreditkarte. Das zeigte ein Vergleich bei zwölf grossen Schweizer Banken («Saldo» 11/2024). Bei Debitkarten verlangen die Banken weniger hohe Fremdwährungsgebühren. Ausnahme war die UBS: Bei ihr machte eine Bearbeitungsgebühr von 2 Prozent die Debitkarte für Normalkunden teurer als die Kreditkarte.
- Mehrere Kantonalbanken und Raiffeisen verlangen pro Debitkartenzahlung im Ausland pauschal Fr. 1.50. Bei Kreditkarten fällt hingegen eine Gebühr von 1,75 Prozent des ausgegebenen Betrags an. Das bedeutet: Für Beträge unter 100 Euro nimmt man besser die Kreditkarte.
- Zahlungen mit Debitkarten belasten das Privatkonto sofort. Zahlungen mit Kreditkarten dagegen werden im Nachhinein in Rechnung gestellt. Kunden können die Rechnung auf ihre Richtigkeit prüfen und fehlerhafte Belastungen beanstanden.
- Bei Auslandreisen lohnt es sich, sowohl eine Debitkarte als auch eine Kreditkarte dabeizuhaben. Ohne Letztere kann man häufig kein Auto mieten: Zur Absicherung für allfällige Schäden verlangen Mietwagenfirmen bei der Übernahme des Wagens oft eine auf den Namen des Lenkers lautende Kreditkarte.