K-Tipp-Leserin Franziska Oberholzer (Name geändert) mietet seit Jahren über das Buchungsportal vrbo.com Ferienhäuser. Die Website ist der Internetplattform Homeaway angeschlossen. Dort werden Ferienhäuser oder -wohnungen angeboten. Den Vermieter kontaktiert man direkt über die Homepage. Dieser meldet sich dann via E-Mail.
Bisher hatte Oberholzer nie Probleme – bis zum April: Sie buchte ein Haus in den USA. Per E-Mail wurde ihr ein Sonderpreis von 1700 Franken offeriert. Aus Sicherheitsgründen rief sie die im E-Mail aufgeführte Nummer an. Diese war ungültig. Auf Nachfrage via Mail erklärte der Vermieter, er habe gerade gezügelt, die Nummer funktioniere noch nicht. Oberholzer überwies das Geld auf das angegebene Konto der Barclays Bank.
Dann bekam sie ein ungutes Gefühl und kontaktierte den Vermieter erneut – diesmal über die auf vrbo.com angegebene richtige Telefonnummer. Da wurde klar: Betrüger hatten ihre Anfrage abgefangen und sich als Vermieter ausgegeben. Sie hatten sich zum E-Mail-Konto des echten Vermieters Zugang verschafft. Der echte Vermieter hatte die Buchungsanfrage nie erhalten.
Mit Sonderrabbatt gelockt
Ähnlich ging es K-Tipp-Leser Thomas Vogel aus Böbikon AG: Er wollte über das ebenfalls an Homeaway angeschlossene Portal Homelidays ein Haus mieten. Der Vermieter verlangte per Mail 2880 Euro für die Miete. Kurz darauf kam ein weiteres E-Mail mit unbekanntem Absender für dasselbe Haus. Jetzt kostete es nur noch 1700 Euro. Zudem wurde Vogel ein Frühbucherrabatt von 10 Prozent offeriert. Vogel merkte, dass es sich um einen Betrugsversuch handeln musste, und zahlte nicht.
Homeaway schreibt dem K-Tipp: Betrugsversuche könnten nicht zu 100 Prozent verhindert werden. Die Mailkorrespondenz laufe nicht über das Homeaway-System. Immerhin: Homeaway erwägt, Oberholzer einen Teil des Schadens zurückzuerstatten.
Von einem ähnlichen Fall berichtet die Zeitschrift «Bon à Savoir»: Auf der Ferienplattform Le Bon Coin werden von Betrügern Inserate kopiert und die Unterkünfte günstiger angeboten.
So schützen Sie sich vor Betrugsversuchen
- Wer eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus bucht, kann sich in Internetforen nach der Vertrauenswürdigkeit des Vermieters erkundigen. Einfach den Namen in eine Suchmaschine eingeben.
- Den Vermieter vor der Zahlung immer zuerst telefonisch kontaktieren.
- Vermeiden Sie wenn immer möglich Vorauszahlungen. Als Sicherheit die Kreditkartennummer angeben – wie bei Hotels.
- Geht es nicht ohne Vorauszahlung, zahlen Sie am besten mit der Kreditkarte. So kann der Betrag auf der Rechnung der Kreditkartenfirma gestrichen und die Buchung storniert werden.