Der Offenverkauf von Gemüse und Früchten ist eine Materialschlacht: Für jedes Produkt brauchts ein Knister-Säckli. Und zu Hause landen die Säckli meist im Abfall. Doch nun lanciert die Migros eine Alternative: die sogenannten Veggie-Bags. Das sind stärkere Mehrweg-Säckli aus einem Polyesternetz.

Letzten Sommer startete die Migros in der Region Zürich einen Test mit den Veggie-Bags. Dabei verkaufte sie über 200 000 solche Säckli. Wie viel die Migros damit verdiente, sagt sie nicht. Deshalb rechnet der K-Tipp nach: Mit dem Verkaufspreis von damals Fr. 9.90 pro Viererpack – inzwischen sinds Fr. 6.90 – hat die Migros allein in der Testphase rund 500 000 Franken einge­nommen. Wie viel die Migros für die Säckli selber bezahlt, will sie nicht sagen. Und die Migros verdient gleich doppelt. Die Veggie-Bags wiegen mehr als die Knister-Säckli, nämlich sieben Gramm. Das heisst: Wer sie verwendet, zahlt zu viel. Bei Pistazien etwa macht das 18 Rappen aus. Angenommen, der Kilopreis der Offenware beträgt im Durchschnitt 5 Franken; dann hat die Migros beim Test 140 000 Franken zu viel kassiert, wenn das Säckli mitgewogen wird.

Die Migros sagt, die Kunden dürften die Ware zuerst wägen und erst danach ins Säckli füllen. Doch das ist bei vielen Produkten – zum Beispiel bei einem Kilo Tomaten – leichter gesagt als getan ...