Steffi Buchli ist beim Schweizer Fernsehen die Frau fürs Eishockey. Verheiratet ist sie mit Florian Kohler. Er leitet den Schweizerischen Eishockeyverband. Problematisch daran: Selbst wenn Buchli dem Verband die kritischsten Fragen stellen würde (was sie nicht macht), bliebe der Anschein, dass sie als Journalistin befangen ist. Süddeutsche nennen das niedlich: Es bleibt «ein Gschmäckle». Die Glaubwürdigkeit des ­Journalismus leidet. Und damit auch das ­höchste Gut jedes Service-public-Senders. 

Seit Jahren wird öffentlich kritisiert, dass ­SRF-Moderatorinnen und -Moderatoren jahrein, jahraus grosszügig honorierte private Veranstaltungen in Wirtschaft und Sport leiten. Dort interviewen sie teilweise die gleichen Leute, die sie später in der Sendung befragen («Saldo» 19/2016). Auch die Herren Russi, Gress & Co. sind beim SRF als gut bezahlte «Experten» im ­Einsatz – und kassieren gleichzeitig Geld mit TV-Werbeaufträgen. 

Fälle mit «Gschmäckle» gibts bei der SRG auch ganz oben. So übernahm SRG-Verwaltungsrat Ulrich Gygi im Juni letzten Jahres das Ver­waltungsratspräsidium der Berner PR-Agentur Furrerhugi. Zufälligerweise hat dieses Privat­unternehmen von der SRG das Mandat für das Lobbying bei den politischen Instanzen. 

Glaubwürdigkeit lässt sich schnell zerstören. Die SRG war für mich stets ein Betrieb, in dem die Journalistinnen und Journalisten der Wahrhaf­tigkeit, der Seriosität und der Transparenz ver­pflichtet sind. Bei der SRG besteht Handlungsbedarf: Das «Gschmäckle» muss weg. Das ­würde das Schweizer Fernsehen als Service-­public-Sender stärken.