Patienten beziehen über Hausärzte, spitalexterne Fachärzte und Apotheker jährlich Medikamente im Wert von 503 Millionen Franken – allein über die Grundversicherung. Das zeigt eine aktuelle Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums Obsan.  

Die Studie zeigt auch: Die Unterschiede bei der Medikamentenverschreibung sind enorm: Einwohner des Kantons Basel-Stadt erhalten Medikamente, die gesamthaft doppelt so teuer sind wie in Appenzell Innerrhoden. Die Grundversicherungen zahlen einem Basler Arzneien für 667 Franken pro Jahr, einem Appenzeller nur 332 Franken. Der Durchschnittswert aller Kantone liegt bei 503 Franken.

Doch weshalb diese Unterschiede? Sind Basler krankheitsanfälliger als Appenzeller? Oder erhalten sie teurere Medikamente? 

Laut den Forschern des Gesundheitsobservatoriums kann beides zutreffen. Möglich sei auch, dass eine höhere Dichte an Ärzten und Apothekern zu mehr Medikamentenverschreibungen führe. Wissenschaftlich lasse sich dies jedoch nicht nachweisen, sagt Studienleiter Paul Camenzind. Klar sei aber, dass andere Faktoren wie Einkommen, Vermögen, Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebedürftigkeit oder der Nationalitätenmix der Kantonseinwohner die Unterschiede nicht erklären würden. 

Martin Würmli, Generalsekretär des Innerrhoder Gesundheitsamtes, sagt: «Bei uns gehen die Leute weniger häufig zum Arzt als in anderen Kantonen.»